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Fossil

Mineralogisches Museum Oberkirchen


Fund (Beobachtung):
in: Saarland

Merkmale

Inventarnummer:
2022MMO0309
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Sigillaria (versteinerter Siegelbaum)
Material:
Gestein (in Kohle versteinerter Siegelbaum)
Maße:
Gesamt:
Höhe: 15 cm
Breite: 17 cm
Tiefe: 2 cm

Beschreibung

In Kohle versteinertes Rindenstück des Siegelbaums.

Bei dem etwa dreieckigen Exponat handelt es sich um einen durch Inkohlung versteinerten Stammabschnitt eines Sigillaria - eines nach den regelmäßigen Sechsecken der Blattblasen auf der Rinde benannten, bis zu 30 m hohen Siegelbaums.
Die Gattung Sigillaria gehört zu den Lycophyten, den baumförmigen, sporentragenden Bärlappgewächsen. Sie wuchsen in sumpfigen und sumpfnahen Gebieten der tropischen Breiten, die etwas trockener waren als die Standorte der anderen baumförmigen Bärlapppflanzen im Karbon und Perm, also vor etwa 325 bis 254 Millionen Jahren, und waren weltweit verbreitet. Bis Ende des Perm waren sie überall ausgestorben. Sie bildeten insbesondere zusammen mit dem verwandten Lepidodendron (Schuppenbaum) den Hauptteil der Biomasse, die in einem langen Diageneseprozess über Torf zu Steinkohle umgewandelt wurde und aus der die Steinkohlelagerstätten hervorgegangen sind.

Die Siegelformen der Oberflächenstruktur sind Blattblasen, das heißt die verbreiterte Blattbasis engstehender abgeworfener Laubblätter, die sowohl die erst sehr hoch ansetzenden, wenigen Äste als auch den Stamm bedeckten. Die langen, dünnen grasähnlichen Blätter waren direkt am Stängel befestigt und wuchsen spiralförmig am Stamm entlang. Die Blattblasen sind bei den über 30 bekannten Arten der Formgattung Sigillaria im Umriss meist ungefähr sechseckig. Sie sind schraubengewindeartig am Stamm angeordnet, scheinen aber häufig in senkrechten Reihen zu stehen. Die eigentlichen Blattnarben der abgefallenen Blätter sind meist elliptisch. Oftmals sind die Musterungen auch in versteinerten Abrücken der Außenrinde sichtbar und damit ebenso gut identifizier- und klassifizierbar.

Ein ähnlicher baumförmiger Lycophyt mit schuppenartigen Blattnarben ist Lepidodendron (der Schuppenbaum), der häufig mit Sigillaria vergesellschaftet vorkam (vgl. Inv.-Nr. 2022MMO0308).