zurück

Fossil

Mineralogisches Museum Oberkirchen


Fund (Beobachtung):
in: Saarland

Merkmale

Inventarnummer:
2022MMO0308
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Lepidodendron (versteinerter Schuppenbaum)
Material:
Gestein (in Kohle versteinerter Schuppenbaum)
Maße:
Gesamt:
Höhe: 14.5 cm
Breite: 14 cm
Tiefe: 3 cm

Beschreibung

In Kohle versteinertes Rindenstück des Schuppenbaums.

Bei dem etwa rautenförmigen Exponat handelt es sich um einen durch Inkohlung versteinerten Stammabschnitt eines Lepidodendron - eines nach dem regelmäßigen Schuppenmuster der Rinde mit ihrer charakteristischen Rautenstruktur benannten, bis zu 40 m hohen Schuppenbaums.
Die Gattung Lepidodendron gehört zu den Lycopsiden, den baumförmigen, sporentragenden Bärlappgewächsen. Sie waren in den ausgedehnten Torf- und Sumpfwäldern der tropischen Breiten im Oberkarbon, also vor mehr als 300 Millionen Jahren, weltweit verbreitet. Bis Ende des Perm waren sie überall ausgestorben. Sie bildeten - insbesondere zusammen mit den verwandten Sigillaria (Siegelbaum) - den Hauptteil der Biomasse, die in einem langen Diageneseprozess über Torf zu Steinkohle umgewandelt wurde und aus der die Steinkohlelagerstätten hervorgegangen sind.

Die „Schuppen“ sind Blattpolster, das heißt die verbreiterte Blattbasis engstehender abgeworfener Laubblätter, die sowohl die erst sehr hoch ansetzenden Äste als auch den Stamm bedeckten. Diese Blattpolster sind bei den rund 30 bekannten Arten der Formgattung Lepidodendron ungefähr rhombisch, mit spitzen oberen und unteren Ecken und abgerundeten Seiten, dabei immer höher als breit. Die eigentlichen Narben der abgefallenen Blätter sitzen ein wenig oberhalb der Mitte der Struktur, sie sind elliptisch oder ebenfalls rhombisch. Oftmals sind die Musterungen auch in Abrücken der Außenrinde sichtbar und damit ebenso gut identifizier- und klassifizierbar.

Ein ähnlicher baumförmiger Lycopsid mit schuppenartigen Blattnarben ist Sigillaria (der Siegelbaum), der häufig mit Lepidodendron vergesellschaftet vorkam (vgl. Inv.-Nr. 2022MMO0309).