Die Flasche aus hellgrauem bis gelblichem Scherben mit dem Stempel "Selters" wurde 1982 bei Bauarbeiten in einem Kamin des Südflügels des Saarbrücker Schlosses entdeckt. Seit dem 17. Jahrhundert erfreuten sich mineralienhaltige Wässer, deren gesundheitsfördernde Wirkung bereits seit dem Altertum bekannt waren, zunehmender Beliebtheit. Transportiert wurden die trinkbaren Mineralwässer in Steinzeugkrügen. 1536 wurde die Niederselterser Mineralquelle erstmals urkundlich erwähnt. 1581 beschrieb der Arzt Tabernaemontanus in seinem Buch "Neuw Wasserschatz" die Heilwirkung des Selterswassers. Selters im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen war der bekannteste Brunnen und verschickte um die Mitte des 18. Jahrhunderts aus Niederselters rund 600.000 Flaschen jährlich. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Flaschenmündungen zusätzlich mit Zinnkapseln umhüllt, wobei weiterhin Kork als Flaschenverschluss diente. Die zylindrische Form bedeutete eine logistische Optimierung, da die Flaschen so dicht und platzsparend verpackt werden konnten.