Radio- und Kassettenabspielgerät, Design: Nachbau/Replik eines Phonographen von Thomas Home
Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um ein Radio- und Kassettenabspielgerät, das als Replik vom Design her einem Phonographen von 1902 des Herstellers Thomas Home nachempfunden ist („Collector’s Edition“ – Nr. 001449– „Spirit of St. Louis“). Der Titel der (nicht abspielbaren) Pseudo-Tonwalze ist „You’ll never get to heaven“.
Den Phonographen selbst ließ Thomas A. Edison als so betitelte „Sprechmaschine“ im Jahr 1877/1878 in den USA patentieren.
Das Gerät hat die Artikel-Nr. 543627.
Es besitzt ein Gehäuse aus Holz (unterer Teil) – die nachgeahmte Phonographen-Pseudomechanik besteht aus Kunststoff (oberer Teil), der Schalltrichter aus Metall. Es handelt sich vom Typ her um ein Tischgerät. Die Vorderseite des Gehäuses lässt sich aufklappen - hinter der hölzernen Lade befinden sich ein Radio, ein Kassettenabspielgerät sowie ein Lautsprecher.
Das Radio besitzt eine kleine Drehskala sowie vier Drehschalter für Senderwahl (Tuning), Lautstärke und Ton/Klang. Es ist mit Transistoren ausgestattet und zählt somit zu den Transistorempfängern. Vom Hauptschaltungsprinzip her handelt es sich um einen Überlagerungsempfänger (= Superheterodynempfänger, kurz „Superhet“ oder „Super“) der als Wellenbereich lediglich Mittelwelle und Ultrakurzwelle (MW, UKW) empfing. Die Kassetten werden durch ein schmales Fach in der Art eines Auto-Kassettenabspielgerätes mit ihrer Schmalseite eingeschoben. Die Betriebsart ist eine Wechselstromspeisung von 220 Volt.
Zum Bautyp eines echten Phonographen:
Die oberhalb des Gehäuses waagerecht gelagerte Walze diente als Träger für die wechselbaren Ton-Zylinder, welche die Ton-Information (Sprache und Musik) enthielten. Mittels der seitlich einzusteckenden und von Hand zu betreibenden Dreh-Kurbel (bei der Replik nicht dargestellt) wurde das Federwerk mit Spindelführung und ledernen Antriebsriemen angetrieben. Dieses versetzte die Walze in eine gleichförmige Drehung mit konstanter Geschwindigkeit. Es handelte sich also bei einem Original-Phonographen nicht um ein Elektrogerät, sondern um eine rein mechanisch arbeitende Konstruktion. Der Tonabnehmer mit Nadel setzte sich in einem nach oben abstrahlenden Schalltrichter aus Metall fort. (Zur Verstärkung des von der Walze abgetasteten Tonsignals musste stets ein Impedanztransformator in Form eines Trichters [Exponentialleitung] eingesetzt werden, der den Schalldruck in Lautstärke [Schallschnelle] umwandelt.)