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Radio

VSE-Stiftung


Herstellung: 1935/'36
in: Dresden

Merkmale

Institution:
Inventarnummer:
2018VSE0101
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Modell „M245 – System Günther“, Fa. Mende
Sachgruppe:
Radio- und Fernsehtechniker (Rundfunkempfänger)
Material:
Holz (Gehäuse)
Textiles Material (Stoffbespannung vor Lautsprecher)
Glas (Röhren, Skala)
Pappe (hintere Abdeckung)
Technik:
montiert (seriell/industriell gefertigt)
Maße:
Gesamt:
Höhe: 36.5 cm
Breite: 46.5 cm
Tiefe: 29.5 cm

Beschreibung

Radiogerät, Modell „M245 – System Günther“, Fa. Mende

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um einen Rundfunkempfänger des Modells „M245“ der 1923 in Dresden gegründeten deutschen Firma Mende (Radio H. Mende & Co. GmbH) aus den Jahren 1935/‘36. Das Radio hat die Seriennummer 7166. Auf der Frontseite des Radios befindet sich oberhalb der Skala leicht erhaben hervortretend der Firmen-/Markenname „MENDE“. Das Modell wird auch unter der Typenbezeichnung „245W“ geführt – es handelt sich um dasselbe Modell.
Das quer-rechteckige Radiogerät besitzt ein Gehäuse aus Holz – die Kanten sind teilweise gerundet. Es handelt sich vom Typ her um ein Tischgerät. Die Vorderseite ist im mittleren Bereich mit einer waagerecht gelagerten Sender-Skala (Vollsichtskala mit Zeigerantrieb) ausgestattet – den oberen Teil nimmt der stoffbespannte und durch vertikal angeordnete Rippen verstrebte/geschützte Lautsprecher ein. Die Vorderseite mitsamt diesen Rippen aus Holz geht rundförmig in die Oberseite über. Das Gerät besitzt unterhalb dieser Einheiten zwei Drehschalter aus Bakelit – je ein weiterer Drehschalter sitzt rechts und links der Skala. (Sendereinstellung /Abstimmung, Lautstärke). Das Radio ist mit vier Elektronenröhren ausgestattet und zählt somit zu den Röhrenempfängern. Vom Hauptschaltungsprinzip her handelt es sich um einen Geradeausempfänger („Audion mit Rückkopplung“). Es weist als Modulationsart zwei Schwingkreise AM (Amplitudenmodulation; also ein sog. „Zweikreiser“) sowie eine NF-Stufe (Frequenzmodulation) auf und empfing die Wellenbereiche Langwelle und Mittelwelle (LW, KW). Die Betriebsart ist wahlweise eine Wechselstromspeisung von 110 bis 240 Volt. Der Lautsprecher ist elektrodynamisch und besitzt eine Erregerspule. Auf der Rückseite befinden sich Anschlussmöglichkeiten für Antenne, Erde, weitere Lautsprecher und einen Tonabnehmer (Schallplattenspieler).

Interessant ist der Zusatz im Markenzeichen «System Günther»:
Ulrich Günther kam von der Firma Koch & Sterzel (Dresden), wo er 1924 das Deutsche Reichspatent 414018 für «Audionempfänger mit gleichbleibender Dämpfung» registrieren ließ. Er entwickelte ab 1927 Radiogeräte, ließ weitere Erfindungen patentieren und arbeitete als technischer Direktor. Mende's Vertriebsgesellschaft «Magnaphon Radio GmbH» übernahm Patente von Günther und bezeichnete Modelle, bei den diese Verwendung gefunden hatten, als "System Günther".