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Stiftung Marpinger Kulturbesitz


Herstellung: 1950

Merkmale

Inventarnummer:
2015SMK0059
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
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weitere Objektbezeichnung:
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weitere Objektbezeichnung:
Schutzengelbild
Material:
Holz (Rahmen)
Karton (Farbe)
Technik:
Druckverfahren (Öldruck)
Maße:
Gesamt: H: 10,5 cm, B: 7,5 cm (mit Rahmen)

Beschreibung

Schutzengelbild
Die Bildgattung der Schutzengelbilder oder -darstellungen war vor allem in der Öldruckfabrikation seit den 1880er Jahren verbreitet. Die sentimentalen Darstellungen, bei denen ein Schutzengel das Motiv bildet, waren ein Inbegriff des kleinbürgerlichen Wandschmucks beider Konfessionen und ein Verkaufsschlager, auf den kaum ein Kunstverlag verzichtete.
Ursprung und Motive
Das Schutzengelmotiv hatte seinen Ursprung im Andachtsbild der Nazarener und wurde dann in die religiöse Salonmalerei übernommen, bevor es von den Bilderfabriken entdeckt wurde. Im Gegensatz zum mittelalterlichen Bildtypus des Seelengeleits trat der religiöse Charakter der Bilder zunehmend in den Hintergrund. Zu den ikonografischen Einflüssen zählen auch Wilhelm von Kaulbachs Sterbebild mit einem Motiv des Typs "Engel zu Gott" sowie die verträumten Bilder des Schotten John Burr.
Eine häufige Form der Schutzengelbilder zeigt einen Schutzengel neben kleinen Mädchen im Nachthemd beim Morgen- und Abendgebet vor einem eisernen oder hölzernen Kinderbett. Derartige Darstellungen, die nicht selten erotische Anspielungen aufweisen, wurden vor allem in süd- oder mitteleuropäischen Länder vertrieben. Der Prototyp für diese Bildgattung der "betenden Kinder" war das Gemälde The Infant Samuel von Joshua Reynolds.
Eine andere wichtige Form ist das Engelgeleit in freier Landschaft. Hier wiederum spielen die "Abgrundbilder" eine große Rolle. Sie gehen meist auf Bernhard Plockhorsts Schutzengelbild zurück, das 1886 an der Preußischen Akademie der Künste zu Berlin ausgestellt wurde. Das Motiv selbst ist allerdings noch älter und bereits in den 1830er Jahren anzutreffen. Zunächst wurden fast ausschließlich Darstellungen von Junge und Mädchen am Felsabgrund oder auf einem brüchigen Steg produziert, zusammen mit einem - entgegen allen Konventionen der christlichen Ikonografie - weiblichen Engel, der mit seinen schützenden Händen über das hübsch herausgeputzte Kinderpaar wacht. Die dünne, helle, leichte Kleidung der abgebildeten Kinder hatte mit der Realität wenig gemein. Insgesamt variieren nur der Hintergrund, die Zahl der Kinder (eines oder zwei) und die Bekleidung des Engels. Technische Errungenschaften wie Eisenbahn und Auto wurden erst spät und auch nur vereinzelt abgebildet.
Nach dem Ersten Weltkrieg gab es auch kleinformatige Darstellungen eines kindlichen Schutzengels als Spielgefährten im bürgerlichen Kinderzimmer.[1]
__________________________________________________________________________ Literatur / Quellen
[1] wikepedia