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Kalk

Heimatmuseum Quierschied


Herstellung: 1. Hälfte 20. Jahrhundert

Merkmale

Inventarnummer:
2007HMQ467
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Kalk
weitere Objektbezeichnung:
Glasrohstoff
Sachgruppe:
Material:
Maße:
Gesamt: H: 21 cm (Glas), D: 9 cm (Glasboden)

Beschreibung

Kalk in einem Glasgefäß mit Deckel, ein Rohstoff bei der Glasherstellung, der die Festigkeit der Gläser erhöht.
"Die wichtigsten Rohstoffe zur Glasherstellung waren bis ins 18. Jahrhundert: Quarzsand (Kieselsäure), Soda (Alkalie), Pottasche (Alkalie) und Kalk (Kalkstein). Das Endprodukt war grünliches Glas. Die Pottasche wurde durch Auslaugen von Pflanzenasche mit Hilfe von Wasser, das in Töpfen verdunstete, gewonnen. Zur Herstellung von farblosem Glas wurden Entfärbungsmittel (Braunstein, Eisenoxyd, Kupferoxyd u.a.) beigefügt. Je nach Erfordernis sind dem Gemenge auch Glasscherben zur Veredelung beigefügt worden. Zur Herstellung von Bleikristallglas wird der Kalkstein mehr oder weniger durch Bleioxyd, Mennige, ersetzt." (Förderverein Heimatmuseum Quierschied e.V.).
Von 1779 bis 1909 bestand in Quierschied eine Glashütte. Der Standort war dafür gut geeignet, da Roh- und Brennmaterial zur Glasherstellung in unmittelbarer Nähe vorhanden waren. Die Glashütte produzierte Tafelglas (Fensterglas) und in geringer Menge auch Hohlglas (Flaschen). Eine Besonderheit war das sog. Modellglas, ein Fensterglas, das nach außen gewölbt war. Man konnte von innen nach außen sehen, aber nicht umgekehrt. Hauptabsatzgebiet war das Saargebiet bis an Mosel und Rhein, aber auch nach Holland, Halle und bis nach Königsberg wurde Quierschieder Glas geliefert.

Literatur

Glaser, Harald / Willi Kräuter: Industrieansiedlungen von den Anfängen der Industrialisierung bis zur Weltwirtschaftskrise. Eisen- und Stahlwerke, Glashütten, Eisenbahn, Saarbrücken, 1989, S. 96-97
Martin, Wilhelm: Quierschied. Seine Geschichte und seine Eigenart, Quierschied, 1956, S. 199-206
Müller, Rainer W.: Die Quierschieder Glashütte; in: Quierschied; die Gemeinde im Saarkohlenwald; ein Gemeindebuch mit Fischbach, Göttelborn und Camphausen, Quierschied, 1998, S. 296-322