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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0334
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Sesterz
Sachgruppe:
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 2,4 cm (bis 2,6 cm)

Beschreibung

Sesterz, Antoninus Pius (für Faustina II.).

Av.: draoierte Büste der Faustina minor, nach rechts, Haare kunstvoll in Wellen gelegt und auf dem Hinterkopf zu einem Knoten gefasst; FAVSTINA AVG PII AVG FIL;
Rv.: stehende Venus, nach links, hält in der rechten Hand vermutlich einen Apfel und in der linken entweder ein Zepter oder ein Ruder; VENV[S], im Abschnitt: S-C;

Antoninus Pius (Titus Aelius Hadrianus Antonius, 86 - 161 n. Chr.) war - als einer der sog. Adoptivkaiser von seinem Vorgänger Hadrian adoptiert und damit zur Nachfolge bestimmt - von 138 bis 161 n. Chr. römischer Kaiser. Seine Regierungszeit war mit 23 Jahren die längste seit Augustus - er lenkte die Geschicke des Reiches, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, jedoch stets von Rom und Umgebung aus. Zu Beginn seiner Herrschaft wurde Südschottland erobert und als Grenzbefestigung nach dem Vorbild des Hadrianswalls der sog. Antoninerwall errichtet. Er selbst adoptierte - ebenfalls im Jahre 138 n. Chr. - als designierten Amtsnachfolger seinen Neffen Marc Aurel und Lucius Verus.
Bei vorliegender Münze handelt es sich um eine Fürprägung für seine Tochter Annia Galeria Faustina (die Jüngere = Faustina II. od. 'minor') aus den Jahren 145/6 n. Chr. Faustina minor war desweiteren die Gattin seines kaiserlichen Nachfolgers Marcus Aurelius (161 - 180 n. Chr.) und gebar diesem seit der Hochzeit im Jahre 145 n. Chr. vierzehn Kinder.

Der Sesterz war seit dem 3. Jh. v. Chr. - zunächst als Silberprägung mit dem Wert von zweieinhalb Assen (seit Mitte des 2. Jh. v. Chr. von vier Assen) - die maßgebliche Münze und Buchwährung der Römischen Republik und der Kaiserzeit. Seit Augustus wurde er aus Aurichalkum (messingähnliche Kupfer-Zink-Legierung) geprägt, fiel aber - bei stetig sinkendem Zink-Anteil und Gewichtsabnahme - wie andere Münzen während der ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderte der Inflation zum Opfer, so dass seine offizielle Prägung im Jahre 264 unter den Kaisern Gallienus und Postumus eingestellt wurde. Monetäre Hauptrecheneinheit blieb er noch bis zur Münzreform des Diocletianus.

Münztyp: RIC III, Nr. 1387 od. 1388. Prägeort: Rom.

Die Münze ist leicht korrodiert. Besonders die Revers-Seite ist zudem stärker abgegriffen - der Zustand der Avers-Seite ist relativ gut.

Literatur

Reinhard, Walter: Kelten, Römer und Germanen im Bliesgau (=Denkmalpflege im Saarland, 3), Reinheim, 2010, S. 62-67, Abb. Nr. 50-55
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band III, S. 193
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009