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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0207
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Bronzemünze/Centenionalis AE 4
Sachgruppe:
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,2 cm, Gewicht: 0,69 g

Beschreibung

Bronzemünze/Centenionalis AE 4, Arcadius.
Av.: Büste des Kaisers mit Perl-Diadem, nach rechts, drapiert und gepanzert; [DN AR]CADIVS PF [AVG];
Rv.: höchstwahrscheinlich Victoria, nach links, Kranz in der rechten -, Palmzweig in der linken Hand; [VICTOR IAAVG] oder [VICTOR IAAVGGG]; Prägestätte vermutlich Arles oder Lyon (geschlossene Avers-Legende);
Arcadius (Flavius Arcadius, um 377 - 408 n.Chr.) war - als Sohn von Theodosius I. - ein Kaiser der sogenannten Theodosianischen Dynastie (379 - 455 n.Chr.), wurde bereits 383 n.Chr. zum Augustus bestellt und regierte nach dem Tod seines kaiserlichen Vaters ab 395 n.Chr. den Osten des Reichs ( - sein jüngerer Bruder Honorius herrschte derweil im Westen). Das Jahr 395 n.Chr. wird in der Literatur häufig als das Jahr bezeichnet, in dem sich das Römische Reich endgültig in ein Ost- und Weströmisches Reich geteilt habe - viel eher sollte hierfür erst der Zeitraum nach dem Ende der Theodosianischen Dynastie (450/5 n.Chr.) angesehen werden, und selbst dies noch mit der einschränkenden Bemerkung, dass bis zum Ende des Weströmischen Reichs (476/80 n.Chr.) im Westen weiterhin eine massive Einmischung durch die Ost-Kaiser bestand!
Bei dem Centenionalis handelt es sich um eine spätrömische Bronzemünze mit geringem Silberanteil (ähnlich der größeren Maiorina). Nachdem bereits Diocletian und Konstantin I. d. Gr. Münzreformen durchgeführt hatten, kam es bereits kurz darauf zu einer erneuten Verschlechterung des Währungssystems, der die Kaiser Constantius II. und Constans im Jahre 346 n.Chr. mit einer weiteren Münzreform zu begegnen suchten. Der Centenionalis ersetzte - zusammen mit der Maiorina - den Follis, wurden aber seinerseits nur bis in die Zeit der Kaiser Arcadius und Honorius (um 400 n.Chr.) geprägt. Spätrömische Bronzemünzen werden zumeist mit den Größen-Bezeichnungen AE 1 bis AE 4 unterschieden.
Münztyp: RIC IX, Lyon 44(d) / Arles 30.
Die Münze ist abgegriffen, die Rückseite korrodiert und nahezu unkenntlich (Umschrift und Münzmarke verloren). Der Rand ist leicht ausgefranst.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band IX, Lyon 44(d) / Arles 30, S. 52, 69
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009, Band V, 5375, 5384, 5406/7, 5410-12, 5430/1