Fragment einer Hülsenscharnierfibel - höchstwahrscheinlich vom Typ der englichen Emailbügelfibel ( E. Riha, Typ 5.17.4).
Kennzeichnend sind nach Riha (S. 158): "Der Bügel ist immer in hohem, asymmetrischem Bogen gewölbt und mit einer Reihe rechteckiger Emailfelder in alternierenden Farben dekoriert. Ausserdem besitzen diese Fibeln emaillierte Näpfe bzw. plastische Aufsätze auf der Stirnseite bzw. Ösen auf dem Scharnier...". "Im allgemeinen werden die Emailbügelfibeln in die 1. Hälfte des 2. Jhd. datiert (...); Fibeln mit schmalem gestrecktem Bügel treten jedoch bereits gegen Ende des 1. Jhd., etwa im letzten Jahrzehnt auf..." (E.Riha, S. 155). Sehr ähnliche Vergleichsstücke des Typs 5.17.4 (Riha) aus Augst sind ebenfalls in den angegebenen Zeitraum datiert.
Erhalten ist lediglich der obere abschließende Teil des Bügels (Stirnseite) mit der - profiliert abgesetzten - Scharnierhülse und einer runden Öse am Scharnier. Erkennbar sind ein bzw. zwei rechteckige Einlegefelder - das Email ist nicht erhalten. Die Seiten des Bügels sind schwach profilliert.
Bei Fibeln handelt es sich um Gewandspangen. Mit ihnen wurden in der Antike Kleider beziehungsweise Gewänder zusammengehalten. Sie gehörten sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu der Tracht und waren dementsprechend weit verbreitet. Des Weiteren waren sie Modeerscheinungen unterworfen, weshalb sie sich sehr gut für Datierungen eignen.