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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0196
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Denar
Sachgruppe:
Material:
Silber (oft nur Kupfer mit Silberüberzug)
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,7 cm

Beschreibung

Denar, Marcus Aurelius für Faustina 'Minor' (II.).
Av.: Büste der Faustina II., drapiert, nach rechts, Haare kunstvoll in Wellen gelegt und auf dem Hinterkopf zu einem Knoten gefasst, mit Diadem; FAVSTINA AVGUSTA;
Rv.: Pulvinar mit Commodus und Antoninus als Babies; SAECVLI FELICIT;
Mark Aurel (Marcus Aurelius Antoninus, 121 - 180 n.Chr.) war - als der letzte der sog. Adoptivkaiser von seinem Vorgänger Antoninus Pius adoptiert (er selbst vererbte den Thron seinem Sohn Commodus) - von 161 - 180 n.Chr. römischer Kaiser. In die Regierungszeit des Marc Aurel fällt der Beginn der Germanenkriege der Völkerwanderungszeit (Markomannenkriege) und eine schwere Pestepedemie. Er schrieb die 'Selbstbetrachtungen' (Tagebücher), welche einen seltenen Einblick in die Psyche eines Imperators bieten.
Bei vorliegende Münze handelt es sich um eine Fürprägung für Faustina 'Minor' (II.).
Faustina 'Minor' (Annia Galeria Faustina, um 130 - 176 n.Chr.) war die Ehefrau des römischen Kaisers Marc Aurel. Im Jahr 161 brachte sie Zwillinge zur Welt, Antoninus und Commodus, von denen aber nur Commodus, der spätere Kaiser, das Erwachsenenalter erreichte.
Der Denar war von etwa 211 v.Chr. bis in das 3. Jh. n.Chr. die Hauptsilbermünze im römischen Währungssystem. Sein Wert entsprach Anfangs zehn bronzenen Asses - seit etwa Mitte des 2. Jh. v.Chr. sechzehn geminderten Asses. Im Verlauf der Kaiserzeit wurde der Silbergehalt durch zunehmende Beimischung von Kupfer nach etwa 64 n.Chr. ständig verringert, bis er ab ca. 200 n.Chr. nur noch bei etwa 40 % lag. In der Mitte des 3. Jh. n.Chr. war der Denar nur noch eine versilberte Kupfermünze, welche durch die Inflation unter einem zunehmenden Wertverlust litt und nur noch selten geprägt wurde. Der Antoninian (Doppel-Denar) Caracallas, der Argenteus der diokletianischen Münzreform und die Siliqua des 4. Jh. n.Chr. waren Versuche, anstelle des Denars neue Silbermünzen zu etablieren.
Münztyp: RIC III, Faustina junior 711.
Die Silbermünze ist sehr gut erhalten.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band III, Faustina junior 711, S. 271
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009, Band V