Bronzemünze/Centenionalis AE 4, wahrscheinl. Valentinian II.
Av.: Büste des Kaisers mit Perl-Diadem, drapiert und gepanzert, nach rechts; DN [VALENTINI-ANV]S PF AVG;
Rv.: Victoria, nach links schreitend, hält mit ihrer Rechten eine Trophäe über der Schulter, die linke Hand hält einen Gefangenen an den Haaren; SALVS [REI-PVBL]ICAE, im Feld links: ChiRho-Symbol ; im Abschnitt: AQP (= Münzstätte Aquileia);
Valentinian II. (Flavius Valentinianus, 371 - 392 n.Chr.) war der Sohn Valentinianus I. und der letzte Kaiser der sogenannten Valentinianischen Dynastie (364 - 392 n.Chr.). Er wurde bereits 375 n.Chr. zum Augustus ausgerufen und regierte - zunächst zusammen mit seinem Stiefbruder und Vormund Gratian (bis 383 n.Chr.) - über den Westteil des Reiches.
Bei dem Centenionalis handelt es sich um eine spätrömische Bronzemünze mit geringem Silberanteil (ähnlich der größeren Maiorina). Nachdem bereits Diocletian und Konstantin I. d. Gr. Münzreformen durchgeführt hatten, kam es bereits kurz darauf zu einer erneuten Verschlechterung des Währungssystems, der die Kaiser Constantius II. und Constans im Jahre 346 n. Chr. mit einer weiteren Münzreform zu begegnen suchten. Der Centenionalis ersetzte - zusammen mit der Maiorina - den Follis, wurden aber seinerseits nur bis in die Zeit der Kaiser Arcadius und Honorius (um 400 n. Chr.) geprägt. Spätrömische Bronzemünzen werden zumeist mit den Größen-Bezeichnungen AE 1 bis AE 4 unterschieden.
Münztyp: RIC IX, Aquileia 58(a).
Die Münze ist bis auf eine kleine Abbruchstelle und Abnutzungserscheinungen am Rand (Teile der Umschriften fehlen dadurch) gut erhalten.