Bronzemünze/vermutl. Centenionalis AE 3, Valentinian I.
Av.: Büste des Kaisers mit Perldiadem, nach rechts, drapiert und gepanzert; [D]N V[ALENTINI]ANVS [P F AVG];
Rv.: stehender Kaiser in Rüstung, nach rechts gewendet, hält mit der Linken ein Labarum, greift mit der Rechten ins Haar eines links unter ihm knieenden Gefangenen; [GLORIA RO]-MANORV[M]; Münzmarke im Feld: O F II-S, im Abschnitt: [LVGS] (=Prägeort: Lyon);
Valentinian I. (Flavius Valentinianus, * 321 n.Chr.) war - nach dem Ende der konstantinischen Herrscherfamlilie (293/305 - 363 n.Chr.) - der Begründer der neuen, nach ihm benannten, kurzlebigen "Valentinischen Dynastie" (364 - 392 n.Chr.). Er selbst regierte zusammen mit seinem im Osten residierenden Bruder Valens und seinem 367 n.Chr. zum Augustus bestellten Sohn Gratian bis zu seinem natürlichen Tod im Jahre 375 n.Chr. - häufig von Trier aus - den Westen des römischen Reiches.
Bei dem Centenionalis handelt es sich um eine spätrömische Bronzemünze mit geringem Silberanteil (ähnlich der größeren Maiorina). Nachdem bereits Diocletian und Konstantin I. d. Gr. Münzreformen durchgeführt hatten, kam es bereits kurz darauf zu einer erneuten Verschlechterung des Währungssystems, der die Kaiser Constantius II. und Constans im Jahre 346 n.Chr. mit einer weiteren Münzreform zu begegnen suchten. Der Centenionalis ersetzte - zusammen mit der Maiorina - den Follis, wurden aber seinerseits nur bis in die Zeit der Kaiser Arcadius und Honorius (um 400 n.Chr.) geprägt. Spätrömische Bronzemünzen werden zumeist mit den Größen-Bezeichnungen AE 1 bis AE 4 unterschieden.
Münztyp: RIC IX, 5079.
Die Münze ist abgegriffen und angegriffen - sie weist am Rand mehrere kleine Abbruchstellen auf. Ihre Form ist leicht oval.