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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis
in: Trier

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0201
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Follis AE 4
Sachgruppe:
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,6 cm

Beschreibung

Follis, AE 4, Konstantin I. d. Gr. oder Söhne (Konstantin II., Constantius II., Constans).
Av.: Büste der Constantinopolis (weibl. Personifikation der Stadt) mit Helm und Lorbeerkranz, gepanzert, mit Paludamentum, Zepter über linker Schulter; [CO]NSTAN-TINO[POL]IS;
Rv.: auf Schiffsbug stehende Victoria, nach links, hält mit der Rechten eine Lanze, linke Hand auf einen Schild gestützt; im Abschnitt: T[RS] (= Münzstätte Trier);
Konstantin I. (Flavius Valerius Constantinus, um 280/285 bis 337 n.Chr.) war von 306/7 n.Chr. bis zu seinem Tode Kaiser des Römischen Reiches, zunächst mit mehreren anderen Herrschern der Tetrarchie (Galerius, Maximinian Daia, Severus, Maxentius, Licinius), ab 324 n.Chr. als Alleinherrscher. Er berief im Folgenden jedoch selbst mehrere seiner Söhne als Caesaren (Crispus, Constantius II., Konstantin II., Constans). Die Konstantinische Dynastie reicht, von Constantius I. Chlorus und dessen Sohn Konstantin begründet, von 293 bis 363 n.Chr. (Tod Julians). Unter Konstantin I. wurde das Christentum als gleichberechtigte (und fortan bevorzugte) Religion anerkannt.
Der vorliegende Follis könnte auch eine Prägung eines der Söhne (und Nachfolger) Konstantins sein: Constantius II. (Flavius Iulius Constantius, 317 - 361 n.Chr.), Konstantin II. (Flavius Claudius Constantinus, um 316 - 340 n.Chr.) oder Constans (Flavius Iulius Constans, 323 - 350 n.Chr.).
Bei der Münze handelt es sich um eine Gedenkprägung für die Stadt Constantinopolis. Diese hatte von der griechischen Stadt Byzantion ihren Ausgang genommen und wurde von Konstantin I. auf das Fünffache ihrer vorherigen Größe erweitert. Er erhob sie im Jahre 330 n. Chr. zu seinem Regierungssitz - im Folgenden wurde die rasch wachsende Stadt auch als ?Nova Roma? bezeichnet und zur neuen Hauptstadt erkoren. Nach der Reichsteilung blieb die Stadt bis zu ihrer Eroberung durch die Türken (1453 n.Chr.) die Hauptstadt des Oströmischen Reiches.
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n.Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n. Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n.Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Münztyp: RIC VII, Trier 554.
Der Follis ist nur leicht abgegriffen und weist lediglich eine kleinere Stelle am Rand auf, die korrodiert ist. Insgesamt ist die Münze gut erhalten.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band VII, Trier 554, S. 218
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009, Band 5, 4481, S. 440f