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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0188
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Follis/Centenionalis AE 4
Sachgruppe:
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,2 cm

Beschreibung

Follis/Centenionalis AE 4.
Av.: Büste des Kaisers mit Perl-Diadem, nach rechts; Legende verloren;
Rv.: Motiv und Legende verloren;
Die Münze ist stark korrodiert, die Rückseite ist - wie sämtliche Umschriften - nahezu verloren, der Rand weist mehrere kleinere Abbruchstellen auf. Eine genaue Bestimmung ist so nicht möglich. Die Münze lässt sich nur grob in die beiden letzten Drittel des 4. Jh. oder Anfang des 5. Jh. n.Chr. (Büste mit Perl-Diadem) datieren, also in die Zeit der Konstantinischen-, der Valentinianischen- oder der Theodosianischen Dynastie. Die Konstantinische Dynastie reicht, von Constantius I. Chlorus und dessen Sohn Konstantin begründet, von 293 - 363 n.Chr. (Tod Julians), die beiden Letztgenannten von 364 - 392 n.Chr. und 379 bis 457 n.Chr.
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n.Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n. Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n.Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Bei dem Centenionalis handelt es sich um eine spätrömische Bronzemünze mit geringem Silberanteil (ähnlich der größeren Maiorina). Nachdem bereits Diocletian und Konstantin I. d. Gr. Münzreformen durchgeführt hatten, kam es bereits kurz darauf zu einer erneuten Verschlechterung des Währungssystems, der die Kaiser Constantius II. und Constans im Jahre 346 n.Chr. mit einer weiteren Münzreform zu begegnen suchten. Der Centenionalis ersetzte - zusammen mit der Maiorina - den Follis, wurden aber seinerseits nur bis in die Zeit der Kaiser Arcadius und Honorius (um 400 n.Chr.) geprägt. Spätrömische Bronzemünzen werden zumeist mit den Größen-Bezeichnungen AE 1 bis AE 4 unterschieden.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band VIII f.
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009, Band V