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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0184
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Follis AE 4
Sachgruppe:
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,2 cm

Beschreibung

Follis AE 4, Konstantin II. (oder Constans, unwahrscheinlicher: Constantius II.).
Av.: Büste des Kaisers mit Perlendiadem, drapiert, nach rechts; CO[NSTAN. . .];
Rv.: Zwei Soldaten, behelmt, frontal stehend, die Köpfe einander zugewendet, mit senkrecht stehenden Lanzen jeweils in ihrer äußeren Hand, innere Hände jeweils auf einen Schild gestützt, zwischen ihnen eine stehende Standarte; [GLORIA EXERCITVS];
Die GLORIA EXERCITVS-Prägungen beginnen 335 n.Chr. unter Konstantin I. und laufen unter seinen Söhnen im Westen bis 340 n.Chr., im Osten teilweise bis 347 n.Chr. weiter. (Zu Konstantin I. vgl. bspw. bei 2013REI219).
Konstantin II. (Flavius Claudius Constantinus, 316 - 340 n.Chr.) wurde bereits 317 n.Chr. durch seinen Vater Konstantin I. zum Caesar und 337 n.Chr. (zusammen mit seinen Brüdern Constantius II. und Constans I.) zum Augustus erhoben. Er regierte von Trier aus die Westprovinzen Gallien, Britannien und Spanien, unterlag aber bereits 340 n.Chr. dem Constans I. (Flavius Iulius Constans, 323 - 350 n.Chr.), dem jüngsten Sohn des Konstantin I., der daraufhin den Westen bis zu seiner eigenen Niederlage gegen den Usurpator Magnentius beherrschte. (Constantius II. wurde 324 n.Chr. von seinem Vater Konst. I. zum Caesar erhoben und herrschte nach dessen Tod - zunächst zusammen mit seinen oben genannten Brüdern, dann mit selbsternannten Caesaren - von 337 - 361 n.Chr . vornehmlich im Osten des Reiches. Es dürfte sich aber eher um eine Münze einer seiner im Westen regierenden Brüder handeln.)
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n.Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n.Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n.Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Die Münze - insbesondere die Rückseite - ist angegriffen, der Rand ist ausgefranst und weist mehrere kleine Abbruchstellen auf. Die Umschriften sind nahezu vollständig verloren.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band VIII (Bsp. Trier, 111; Lyon, 5; Aquileia, 25; (Arles, 56), u.a., S. Bsp. 145, 178, 316 , (206), u.a., Abb. Tafel 2, 4, 13, (6), u.a.
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009, Band V