Bronzemünze, evtl. Follis/Centenionalis A 4.
Av.: Büste des Kaisers, nach rechts; Legende verloren;
Rv.: evtl. stehende Figur; Legende verloren;
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n.Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n. Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n.Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Bei dem Centenionalis handelt es sich um eine spätrömische Bronzemünze mit geringem Silberanteil (ähnlich der größeren Maiorina). Nachdem bereits Diocletian und Konstantin I. d. Gr. Münzreformen durchgeführt hatten, kam es bereits kurz darauf zu einer erneuten Verschlechterung des Währungssystems, der die Kaiser Constantius II. und Constans im Jahre 346 n. Chr. mit einer weiteren Münzreform zu begegnen suchten. Der Centenionalis ersetzte - zusammen mit der Maiorina - den Follis, wurden aber seinerseits nur bis in die Zeit der Kaiser Arcadius und Honorius (um 400 n. Chr.) geprägt. Spätrömische Bronzemünzen werden zumeist mit den Größen-Bezeichnungen AE 1 bis AE 4 unterschieden.
Die Münze ist stark abgegriffen und korrodiert - die Umschriften sind vollständig verloren. Zu erkennen sind lediglich Teile der Vorderseite: Der Kaiser ist bärtig und scheint barhäutig zu sein oder ein Perldiadem zu tragen, was in das 4 Jh. n.Chr. verweist. Eine genauere Bestimmung ist nahezu unmöglich.