Bronzemünze AE 3 (Centenionalis), Julianus II. "Apostata".
Av.: Büste des Kaisers mit Strahlenkrone, nach rechts, drapiert; [IVLIANVS AVG];
Rv.: stehender Kaiser mit Speer und Victoria auf einem Globus; [VIRTVS ROMANORVM];
Julianus II. (Flavius Claudius Iulianus, 331 - 363 n.Chr.) war ein Halbneffe Konstantin I. d. Gr. und der letzte Vertreter der konstantinischen Dynastie (293 - 363 n.Chr.). Er wurde von seinem Vetter Constantius II. 355 n.Chr. zum Caesar über die Westprovinzen berufen und herrschte seit 360 n.Chr. (von seinen Truppen erhoben) als Augustus - von 361 n.Chr. an als Alleinherrscher. Den Beinamen Apostata ("der Abtrünnige") erhielt Julianus von christlichen Autoren aufgrund seiner Rückbesinnung zur altrömischen - aus christlicher Sicht heidnischen - Religion.
Bei dem Centenionalis handelt es sich um eine spätrömische Bronzemünze mit geringem Silberanteil. Nachdem bereits Diocletian und Konstantin I. d. Gr. Münzreformen durchgeführt hatten, kam es bereits kurz darauf zu einer erneuten Verschlechterung des Währungssystems, der die Kaiser Constantius II. und Constans im Jahre 346 n. Chr. mit einer weiteren Münzreform zu begegnen suchten. Die Maiorina und der Centenionalis ersetzten den Follis, wurden aber seinerseits nur bis in die Zeit der Kaiser Arcadius und Honorius (um 400 n. Chr.) geprägt. Spätrömische Bronzemünzen werden zumeist mit den Größen-Bezeichnungen AE 1 bis AE 4 unterschieden.
Münztyp: RIC VIII, Nr. 215. Münzstätte: Antiochia.
Die Münze ist stellenweise abgegriffen und korrodiert - der Rand weist kleine Abbruchstellen auf. Sie ist trotz der Abnutzungsspuren gut zu bestimmen.