Hülsenscharnierfibel vom Typ der Emailbügelfibel mit geteiltem Bügel (E. Riha, Typ 5.17.5).
Kennzeichnend sind nach Riha (S. 155): "Ein gewölbter oder zweimalig geknickter emailverzierter Bügel, der anfänglich schmal ist (...), später sich zu einem plattenförmigen Viereck ausweitet (...) und zuletzt, wahrscheinlich unter dem Einfluss der Scheibenfibeln, verschiedene geometrische Formen annimmt (...)."
Bügel und Fuß dieser Fibel sind trapezförmig, und besitzen jeweils neun dreieckige grünliche Emaileinlagen. An den Rändern befindet sich je eine fein gekerbte Perlenreihe. Der Rand des Profils zwischen Bügel und Fuß ist gekerbt, die beiden Seitenkanten des Bügels sind stark profiliert und am Rand mit Kerben, Perlenreihen und Wellenlinien verziert, am oberen Ende befinden sich wiederum Einkerbungen. Der Nadelhalter ist erhalten, die Nadel selbst verloren.
Fibeln dieser Art sind in die Zeit vom Ende des 1. Jh. n.Chr bis in die Mitte des 2. Jh. n.Chr. zu datiern.
Bei Fibeln handelt es sich um Gewandspangen. Mit ihnen wurden in der Antike Kleider beziehungsweise Gewänder zusammengehalten. Sie gehörten sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu der Tracht und waren dementsprechend weit verbreitet. Des Weiteren waren sie Modeerscheinungen unterworfen, weshalb sie sich sehr gut für Datierungen eignen.