Follis, Constantius II., Konstantin II., Constans od. Fürprägung für Selbige durch Konstantin I. d. Gr.
Av.: Büste des Kaisers mit Lorbeerkranz oder Diadem, nach rechts, gepanzert und/oder drapiert; Legende verloren bzw. nicht lesbar;
Rv.: Zwei stehende Soldaten, einander zugewandt, beide mit Lanze und auf einen Schild gestützt. Zwischen ihnen eine Standarte; [GLORIA EXERCITVS];
Constantius II. (Flavius Iulius Constantius, 317 bis 361 n. Chr.) war der zweitälteste Sohn des Konstantin I. und wurde bereits 324 n. Chr. zum Caesar erhoben. Er regierte den Ostteil des Römischen Reiches, dann, nach dem Tod der beiden Brüder (340 und 350 n. Chr.), das Gesamtreich, bevor er nacheinander seine beiden Neffen Gallus (351 bis 354 n. Chr.) und Iulianus (355 bis 363 n. Chr.) als Caesaren für den Westen berief.
Konstantin II. (Flavius Claudius Constantinus, um 316 bis 340 n. Chr.), welcher bereits kurz nach seiner Geburt zum Caesar ernannt worden war (317 n. Chr.), regierte ab 337 n. Chr. Gallien, Britannien und Spanien und residierte in Trier.
Constans (Flavius Iulius Constans) war der jüngste Sohn des Konstantin I. d. Gr. Er regierte zusammen mit Konstantin II. (Flavius Claudius Constantinus, um 316 bis 340 n. Chr.) im Westen des Reiches, besiegte seinen Mitherrscher im Jahre 340 n. Chr., fiel aber selbst 350 n. Chr. der Verschwörung des Usurpators Magnentius zum Opfer.
Bei vorliegender Münze handelt es sich vielleicht auch um eine Fürprägung für einen der genannten Söhne und designierten Nachfolger (Caesaren) des Konstantin I.:
Konstantin I. (Flavius Valerius Constantinus, um 280/285 bis 337 n. Chr.) war von 306/7 n. Chr. bis zu seinem Tode Kaiser des Römischen Reiches, zunächst mit mehreren anderen Herrschern der Tetrachie (Galerius, Maximinian Daia, Severus, Maxentius, Licinius), ab 324 n. Chr. als Alleinherrscher. Er berief im Folgenden jedoch selbst mehrere seiner Söhne als Caesaren (Crispus, Constantius II., Konstantin II., Constans). Die Konstantinische Dynastie reicht, von Constantius I. Chlorus und dessen Sohn Konstantin begründet, von 293 bis 363 n. Chr. (Tod Julians). Unter Konstantin I. wurde das Christentum als gleichberechtigte (und fortan bevorzugte) Religion anerkannt und Constantinopel als neuer Regierungssitz gegründet.
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n. Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n. Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n. Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Münztyp: RIC VII oder VIII, Nr. ? LRBC I, Nr. ?
Die Münze ist stark bis sehr stark abgegriffen und zudem korrodiert; der Rand ist leicht ausgefranst. Die Legenden sind zur Gänze verloren.