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Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Römische Kaiserzeit: 335 - 337 n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS1368
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Follis
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,27 cm, Gewicht: 1 g

Beschreibung

Follis, Konstantin I. d. Gr. (für Constantius II., Konstantin II. oder Constans).
Av.: Büste des Kaisers mit Lorbeerkranz oder Diadem, nach links, gepanzert und/oder drapiert; Legende verloren;
Rv.: Zwei stehende Soldaten, einander zugewandt, beide mit Lanze und auf einen Schild gestützt. Zwischen ihnen eine Standarte; [GLORIA EXERCITVS]; im Abschnitt: TR[P od. S] (= Prägestätte Trier).
Konstantin I. (Flavius Valerius Constantinus, um 280/285 bis 337 n. Chr.) war von 306/7 n. Chr. bis zu seinem Tode Kaiser des Römischen Reiches, zunächst mit mehreren anderen Herrschern der Tetrarchie (Galerius, Maximinian Daia, Severus, Maxentius, Licinius), ab 324 n. Chr. als Alleinherrscher. Er berief im Folgenden jedoch selbst mehrere seiner Söhne als Caesaren (Crispus, Constantius II., Konstantin II., Constans). Die Konstantinische Dynastie reicht, von Constantius I. Chlorus und dessen Sohn Konstantin begründet, von 293 bis 363 n. Chr. (Tod Julians). Unter Konstantin I. wurde das Christentum als gleichberechtigte (und fortan bevorzugte) Religion anerkannt und Constantinopel als neuer Regierungssitz gegründet.
Bei vorliegender Münze handelt es sich um eine Fürprägung für einen der Söhne und designierten Nachfolger (Caesaren) des Konstantin I.:
Constantius II. (Flavius Iulius Constantius, 317 bis 361 n. Chr.) war der zweitälteste Sohn des Konstantin I. und wurde bereits 324 n. Chr. zum Caesar erhoben. Er regierte den Ostteil des Römischen Reiches, dann, nach dem Tod der beiden Brüder (340 und 350 n. Chr.), das Gesamtreich, bevor er nacheinander seine beiden Neffen Gallus (351 bis 354 n. Chr.) und Iulianus (355 bis 363 n. Chr.) als Caesaren für den Westen berief.
Konstantin II. (Flavius Claudius Constantinus, um 316 bis 340 n. Chr.), welcher bereits kurz nach seiner Geburt zum Caesar ernannt worden war (317 n. Chr.), regierte ab 337 n. Chr. Gallien, Britannien und Spanien und residierte in Trier.
Constans (Flavius Iulius Constans) war der jüngste Sohn des Konstantin I. d. Gr. Er regierte zusammen mit Konstantin II. (Flavius Claudius Constantinus, um 316 bis 340 n. Chr.) im Westen des Reiches, besiegte seinen Mitherrscher im Jahre 340 n. Chr., fiel aber selbst 350 n. Chr. der Verschwörung des Usurpators Magnentius zum Opfer.
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n. Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n. Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n. Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Münztyp: RIC VII, Nr. ? LRBC I, Nr. ?
Die Münze ist stark abgegriffen und leicht korrodiert. Die Legenden sind zur Gänze verloren.

Literatur

Kent, John P. C. / Hill, P. V. / Carson, R. A. G.: Late Roman Bronze Coinage, A.D. 324-498, London 1960, Band I.

Mattingly, Harold (Hrsg.) / Sydenham, Edward Allan (Hrsg.): Roman Imperial Coinage (=V, Part 2), London 1968, Band VII.

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.