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Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Römische Kaiserzeit: 318 n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS1362
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Follis
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,65 cm, Gewicht: 0,8 g

Beschreibung

Follis, Konstantin I. d. Gr. (für Divus Maximianus Herculius).
Av.: Kopf des Maximianus, nach rechts, verschleiert und mit Lorbeerkranz; DIVO MAXIMIANO OPT IMP;
Rv.: verhüllter Imperator, nach links, auf einer sela curulis sitzend, mit kurzen Zepter; REQV[IES OPT] MER;
Konstantin I. (Flavius Valerius Constantinus, um 280/285 bis 337 n. Chr.) war von 306/7 n. Chr. bis zu seinem Tode Kaiser des Römischen Reiches, zunächst mit mehreren anderen Herrschern der Tetrachie (Galerius, Maximinian Daia, Severus, Maxentius, Licinius), ab 324 n. Chr. als Alleinherrscher. Er berief im Folgenden jedoch selbst mehrere seiner Söhne als Caesaren (Crispus, Constantius II., Konstantin II., Constans). Die Konstantinische Dynastie reicht, von Constantius I. Chlorus und dessen Sohn Konstantin begründet, von 293 bis 363 n. Chr. (Tod Julians). Unter Konstantin I. wurde das Christentum als gleichberechtigte (und fortan bevorzugte) Religion anerkannt und Constantinopel als neuer Regierungssitz gegründet.
Bei vorliegender Münze handelt es sich um eine Fürprägung für Maximianus (Marcus Aurelius Valerius Maximianus, ca. 240 bis 310 n. Chr.). Dieser wurde im Jahre 285 n. Chr. von seinem Jugendfreund Kaiser Diocletianus im Rahmen des Aufbaus der neuen tetrarchischen Herrschaftsordnung zum Caesar und 286 n. Chr. zum Augustus des Westens bestellt. Im Jahre 293 n. Chr. wurde ihm Constantius I. als Caesar an die Seite gestellt, welchen er adoptierte und der ihm bei seiner nur ungern vollzogenen Abdankung im Jahre 305 n. Chr. als Augustus nachfolgte. Nach der (das tetrarchische System sprengenden) Erhebung seines leiblichen Sohnes Maxentius (306 n. Chr.) versuchte Maximianus eine Rückkehr in die Politik, die allerdings 310 n. Chr. durch Selbstmord endete. Maximianus kämpfte in seinem von Trier aus regierten Herrschaftsbereich erfolgreich gegen die germanischen Grenzvölker und konnte zusammen mit Constantius I. das abgefallene Britannien zurück gewinnen.
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n. Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n. Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n. Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Münztyp: RIC VII, Nr. 205.
Die Münze ist mäßig abgegriffen, leicht korrodiert und eingerissen; der leicht ausgefranste Rand weist eine kleine Abbruchstelle auf.

Literatur

Mattingly, Harold / Sydenham, Angela: The Roman Imperial Coinage (VII). Constantine and Licinius (=VII), London 1966, Band VII, S. 180, Katalog Nr. 205.

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.