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Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Römische Kaiserzeit: 140 - 161 n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS1282
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Denar
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,71 cm, Gewicht: 2 g

Beschreibung

Denar, Antoninus Pius (für Marc Aurel).
Av.: Kopf des jugendlichen Marc Aurel, barhäuptig, nach rechts; Legende verloren;
Rv.: stehende Minerva, nach links, mit Speer und Schild; Legende verloren;
Antoninus Pius (Titus Aelius Hadrianus Antonius, 86 bis 161 n. Chr.) war, als einer der sog. Adoptivkaiser von seinem Vorgänger Hadrian adoptiert und damit zur Nachfolge bestimmt, von 138 bis 161 n. Chr. römischer Kaiser. Seine Regierungszeit war mit 23 Jahren die längste seit Augustus und Tiberius; er lenkte die Geschicke des Reiches, im Gegensatz zu seinem reisefreudigen Vorgänger, jedoch stets von Rom und Umgebung aus. Zu Beginn seiner Herrschaft wurde Südschottland erobert und als Grenzbefestigung, nach dem Vorbild des Hadrianswalls, der sog. Antoninerwall errichtet.
Bei vorliegender Münze handelt es sich um eine Fürprägung für seinen Neffen Marc Aurel (Marcus Aurelius Antoninus, 121 bis 180 n. Chr.). Dieser wurde, zur kaiserlichen Nachfolge bestimmt, nunmehr als der Letzte der Adoptivkaiser (zusammen mit seinem Adoptivbruder Lucius Verus) von Antoninus Pius adoptiert. Marc Aurel regierte von 161 bis 180 n. Chr. und vererbte, mit der ca. 80-jährigen Tradition des Adoptivkaisertums brechend, seinerseits den Thron seinem leiblichen Sohn Commodus. In die Regierungszeit des Marc Aurel fällt der Beginn der Germanenkriege der Völkerwanderungszeit (Marcomannenkriege) und eine schwere Pestepedemie. Er schrieb die "Selbstbetrachtungen" (Tagebücher), welche einen seltenen Einblick in die Psyche eines Imperators bieten.
Der Denar war von etwa 211 v. Chr. bis in das 3. Jh. n. Chr. die Hauptsilbermünze im römischen Währungssystem. Sein Wert entsprach Anfangs zehn bronzenen Asses; seit etwa Mitte des 2. Jh. v. Chr. sechzehn geminderten Asses. Im Verlauf der Kaiserzeit wurde der Silbergehalt durch zunehmende Beimischung von Kupfer nach etwa 64 n. Chr. ständig verringert, bis er ab ca. 200 n. Chr. nur noch bei etwa 40 % lag. In der Mitte des 3. Jh. n. Chr. war der Denar nur noch eine versilberte Kupfermünze, welche durch die Inflation unter einem zunehmenden Wertverlust litt und nur noch selten geprägt wurde. Der Antoninian (Doppel-Denar) Caracallas, der Argenteus der diokletianischen Münzreform und die Siliqua des 4. Jh. n. Chr. waren Versuche, anstelle des Denars neue Silbermünzen zu etablieren.
Münztyp: RIC III, Nr. ? Prägeort: Rom.
Die Münze ist stark bis sehr stark abgegriffen und zudem korrodiert. Der leicht ausgefranste Rand weist eine Abbruchstelle auf; die Legenden sind zur Gänze verloren und die Bildmotive nur noch bedingt zu erkennen.

Literatur

Mattingly, Harold: Antoninus Pius to Commodus (=The Roman Imperial Coinage, 3), London 1930, Band III.

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.