Follis, Konstantin I. d. Gr. oder Söhne (Urbs Roma).
Av.: Büste der Roma mit Helm, nach links, mit Imperialem Mantel; Legende verloren, ursprünglich: VRBS-ROMA;
Rv.: stehende Römische Wölfin, nach links, säugt die Zwillinge Romulus und Remus (kaum erkennbar);
Konstantin I. (Flavius Valerius Constantinus, um 280/285 bis 337 n. Chr.) war von 306/7 n. Chr. bis zu seinem Tode Kaiser des Römischen Reiches, zunächst mit mehreren anderen Herrschern der Tetrarchie (Galerius, Maximinian Daia, Severus, Maxentius, Licinius), ab 324 n. Chr. als Alleinherrscher. Er berief im Folgenden jedoch selbst mehrere seiner Söhne als Caesaren (Crispus, Constantius II., Konstantin II., Constans). Die Konstantinische Dynastie reicht, von Constantius I. Chlorus und dessen Sohn Konstantin begründet, von 293 bis 363 n. Chr. (Tod Julians). Unter Konstantin I. wurde das Christentum als gleichberechtigte (und fortan bevorzugte) Religion anerkannt und Constantinopel als neue Hauptstadt gegründet.
Der vorliegende Follis könnte auch eine Prägung eines der Söhne (und Nachfolger) Konstantins sein: Constantius II. (Flavius Iulius Constantius, 317 bis 361 n. Chr.), Konstantin II. (Flavius Claudius Constantinus, um 316 bis 340 n. Chr.) oder Constans (Flavius Iulius Constans, 323 bis 350 n. Chr.).
Bei der Münze handelt es sich um eine Gedenkprägung für die Stadt Rom, die um den Zeitpunkt ausgegeben wurde, an dem der neue Regierungssitz Constantinopolis eingeweiht wurde.
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n. Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n. Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n. Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Münztyp: RIC VII oder VIII, Nr. ? LRBC, Nr. ?
Die Münze ist sehr stark abgegriffen und zudem korrodiert. Die Legenden sind verloren; die Bildmotive kaum zu erkennen.