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Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: 1. H. 1. Jh. n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS1148
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
As - halbiert/gedrittelt
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 3,3 cm, Gewicht: 7 g

Beschreibung

As oder Sesterz, halbiert/gedrittelt.
Av. und Rv. sind komplett verloren;
Aufgrung des Erhaltungszustandes ist eine genaue Datierung/Bestimmung nicht möglich. Die Münze stammt vermutlich aus der 1. Hälfte des 1. Jh. n. Chr. (julisch-claudisch). Die julisch-claudische Dynaste war das erste kaiserliche Herrscherhaus; es wurde von Octavian/Augustus nach den langen Jahren der Bürgerkriege der späten republikanischen Zeit in den letzten Jahrzehnten vor der Zeitenwende begründet (zw. 27 und 2 v. Chr.) und endete im Jahre 68 n. Chr. mit dem Tod des Kaisers Nero.
Der As war bis zum Ende des 3. Jh. v. Chr. das Grundnominal der römischen Währung. Er ging aus einer Gewichtseinheit hervor (römisches Pfund, Aes Grave), wurde zunächst in Barrenform gegossen (4./Anfang 3. Jh. v. Chr.) und seit ca. 290 v. Chr. als Münze in Bronze-Kupfer-Legierung geprägt. Im Verlauf der republikanischen Zeit und der Kaiserzeit schrumpften Größe und Gewicht des As; seit der Einführung der Denar-Währung (211 v. Chr.) und der Währungsreform des Augustus wurde er zur Scheidemünze. Seit dem Ende des 2. Jh. n. Chr. wurde auch der Bronze-As, parallel zum Denar, Opfer der fortschreitenden Inflation, bevor er um 275 n. Chr. endgültig verschwand.
Der Sesterz war seit dem 3. Jh. v. Chr., zunächst als Silberprägung mit dem Wert von zweieinhalb Assen (seit Mitte des 2. Jh. v. Chr. von vier Assen), die maßgebliche Münze und Buchwährung der Römischen Republik und der Kaiserzeit. Seit Augustus wurde er aus Aurichalkum (messingähnliche Kupfer-Zink-Legierung) geprägt, fiel aber, bei stetig sinkendem Zink-Anteil und Gewichtsabnahme, wie andere Münzen während der ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderte der Inflation zum Opfer, so dass seine offizielle Prägung im Jahre 264 unter den Kaisern Gallienus und Postumus eingestellt wurde. Monetäre Hauptrecheneinheit blieb er noch bis zur Münzreform des Diocletianus.
Die Münze wurde in mindestens zwei Teile geteilt; in Zeiten von (Klein-)Geldmangel wurden Münzen häufig halbiert oder geviertelt.
Münztyp: RIC I², Nr. ? Prägestätte: vielleicht Rom.
Die Münze ist völlig abgegriffen und abgerieben und zudem korrodiert.

Literatur

Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Augustus to Vitellius (= The Roman Imperial Coinage, 1), London: Spink & Son, 1923, Band I².

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.