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Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: verm. 1 H. 4 Jh. n. Chr
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS1078
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Follis - wahrsch. lokale Nachprägung
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,15 cm, Gewicht: 0,5 g

Beschreibung

Follis, Konstantin I. d. Gr. od. Konstantin II.
Av.: Kopf des Kaisers mit Lorbeerkranz, nach rechts; [CONSTA]NTINVS. . .;
Rv.: stehende Victoria, nach links; Legende verloren;
Konstantin I. (Flavius Valerius Constantinus, um 280/285 bis 337 n. Chr.) war von 306/7 n. Chr. bis zu seinem Tode Kaiser des Römischen Reiches, zunächst mit mehreren anderen Herrschern der Tetrarchie (Galerius, Maximinian Daia, Severus, Maxentius, Licinius), ab 324 n. Chr. als Alleinherrscher. Er berief im Folgenden jedoch selbst mehrere seiner Söhne als Caesaren (Crispus, Constantius II., Konstantin II., Constans). Die Konstantinische Dynastie reicht, von Constantius I. Chlorus und dessen Sohn Konstantin begründet, von 293 bis 363 n. Chr. (Tod Julians). Unter Konstantin I. wurde das Christentum als gleichberechtigte (und fortan bevorzugte) Religion anerkannt und Constantinopel als neuer Regierungssitz gegründet. Konstantin II. (Flavius Claudius Constantinus, 316 bis 340 n. Chr.) war der zweitälteste Sohn des Konstantin I. und wurde bereits kurz nach seiner Geburt zum Caesar ernannt (317 n. Chr.). Er wurde nach dem Tod seines Vaters im Jahre 337 n. Chr zusammen mit seinen Brüdern Constantius II. und Constans zum Augustus erhoben, regierte Gallien, Britannien und Spanien und residierte in Trier. Im Kampf gegen Constans fand er bereits 340 n. Chr. den Tod.
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n. Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n. Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n. Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Münztyp: RIC VII od. VIII, Nr. ? LRBC, Nr. ? Die Motive der Münze sind stark reduziert wiedergegeben: es handelt sich wahrscheinlich um eine lokale Nachprägung.
Die Münze ist abgegriffen und korrodiert, der Rand stellenweise ausgefranst.

Literatur

Kent, John P. C. / Hill, P. V. / Carson, R. A. G.: Late Roman Bronze Coinage, A.D. 324-498, London 1960.

Mattingly, Harold / Sydenham, Angela: The Roman Imperial Coinage (VII). Constantine and Licinius (=VII), London 1966, Band VII.

Mattingly, Harold / Sydenham, Angela: The family of Constantine I (=Roman Imperial Coinage, VIII), London 1981, Band VIII.

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.