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Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Römische Kaiserzeit, 9 - 14 n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS1017
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Semis
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 2,2 cm, Gewicht: 4 g

Beschreibung

Semis, Augustus (od. für Tiberius).
Av.: Kopf des Kaisers, nach rechts; Legende verloren. Rv.: verloren.
Augustus (Gaius Octavius, 63 v. Chr. - 14 n. Chr.) herrschte als erster Princeps/Kaiser von 27 v. Chr. bis 14 n. Chr. über das Römische Reich. Er gehörte dem ersten Kaiserhaus - also der Julisch-Claudischen Dynastie - an, welche durch ihn nach den langen Jahren der Bürgerkriege der späten republikanischen Zeit in den letzten Jahrzehnten vor der Zeitenwende begründet worden war (zw. 27 und 2 v. Chr.). Im Jahre 30 v. Chr. gelang es ihm, im Krieg gegen Marcus Antonius (und Cleopatra) die (zunächst rein militärische) Alleinherrschaft zu erlangen. Der Beiname 'Augustus' wurde ihm vom Senat im Jahre 27 v. Chr. für seine Verdienste als Ehrentitel verliehen - er bedeutete etwa 'heilig' oder 'verehrt' und war noch keine Bezeichnung für das erst im Entstehen begriffene Amt des Kaisers, obgleich das Jahr 27 v. Chr. zumeist als Beginn der kaiserlichen Herrschaft angesehen wird. Er selbst bevorzugte den Titel 'Princeps' ('der Erste') und würdigte, trotz all seiner Machtmittel, per forma noch die Regierungsform der Republik. Dies verschaffte ihm bei Senat und Volk die nötige Anerkennung, in realiter als Monarch zu herrschen. Er schaffte es, seine Regierungszeit als den Aufbruch in ein neues und friedliches 'goldenes' Zeitalter zu stilisieren und die entsprechenden Ehrungen dafür zu erlangen. Die eigentliche Gründung einer kaiserlichen Herrscherdynastie fand im Prinzip erst statt, als es ihm gelang, die Ausnahmestellung seiner Machtmittel auf einen Nachfolger der eigenen Familie zu übertragen - nämlich Tiberius.
Evtl. handelt es sich bei vorliegender Münze um eine Fürprägung für Letzteren.
Der Semis war eine römische Kupfermünze und entsprach einem halben As. Die Prägung wurde bereits im Laufe des 1. Jh. n. Chr. eingestellt.
Die Münze ist stark korrodiert und der Rand etwas ausgefranst - beide Legenden und das Revers-Motiv sind vollständig verloren.

Literatur

Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Augustus to Vitellius (= The Roman Imperial Coinage, 1), London: Spink & Son, 1923, Band I.

Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Augustus to Vitellius (= The Roman Imperial Coinage, 1), London: Spink & Son, 1923, Band I².

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.