zurück

Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Römische Kaiserzeit, 140 - 144 n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS1007
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
As
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 2,81 cm, Gewicht: 12 g, H: 0,4 cm

Beschreibung

As, Antoninus Pius (für Marc Aurel).
Av.: Kopf des jugendlichen Marc Aurel, barhäuptig, nach rechts; [AVRELIVS CAESAR AVG PII F] COS;
Rv.: stehende Iuventas, nach links, opfert mit einer Patera über einem Altar oder einem Candelaber; IVVENTAS, im Abschnitt: S-C;
Antoninus Pius (Titus Aelius Hadrianus Antonius, 86 bis 161 n. Chr.) war, als einer der sog. Adoptivkaiser von seinem Vorgänger Hadrian adoptiert und damit zur Nachfolge bestimmt, von 138 bis 161 n. Chr. römischer Kaiser. Seine Regierungszeit war mit 23 Jahren die längste seit Augustus und Tiberius; er lenkte die Geschicke des Reiches, im Gegensatz zu seinem reisefreudigen Vorgänger, jedoch stets von Rom und Umgebung aus. Zu Beginn seiner Herrschaft wurde Südschottland erobert und als Grenzbefestigung, nach dem Vorbild des Hadrianswalls, der sog. Antoninerwall errichtet.
Bei vorliegender Münze handelt es sich um eine Fürprägung für seinen Neffen Marc Aurel (Marcus Aurelius Antoninus, 121 bis 180 n. Chr.). Dieser wurde, zur kaiserlichen Nachfolge bestimmt, nunmehr als der Letzte der Adoptivkaiser (zusammen mit seinem Adoptivbruder Lucius Verus) von Antoninus Pius adoptiert. Marc Aurel regierte von 161 bis 180 n. Chr. und vererbte, mit der ca. 80-jährigen Tradition des Adoptivkaisertums brechend, seinerseits den Thron seinem leiblichen Sohn Commodus. In die Regierungszeit des Marc Aurel fällt der Beginn der Germanenkriege der Völkerwanderungszeit (Marcomannenkriege) und eine schwere Pestepedemie. Er schrieb die "Selbstbetrachtungen" (Tagebücher), welche einen seltenen Einblick in die Psyche eines Imperators bieten.
Der As war bis zum Ende des 3. Jh. v. Chr. das Grundnominal der römischen Währung. Er ging aus einer Gewichtseinheit hervor (römisches Pfund, Aes Grave), wurde zunächst in Barrenform gegossen (4./Anfang 3. Jh. v. Chr.) und seit ca. 290 v. Chr. als Münze in Bronze-Kupfer-Legierung geprägt. Im Verlauf der republikanischen Zeit und der Kaiserzeit schrumpften Größe und Gewicht des As ;seit der Einführung der Denar-Währung (211 v. Chr.) und der Währungsreform des Augustus wurde er zur Scheidemünze. Seit dem Ende des 2. Jh. n. Chr. wurde auch der Bronze-As, parallel zum Denar, Opfer der fortschreitenden Inflation, bevor er um 275 n. Chr. endgültig verschwand.
Münztyp: RIC III, Nr. 1238. Prägeort: Rom.
Die Münze ist nur leicht abgegriffen, jedoch, besonders im Bereich der Av.- Legende und am Rand, etwas angegriffen/korrodiert.

Literatur

Mattingly, Harold: Antoninus Pius to Commodus (=The Roman Imperial Coinage, 3), London 1930, Band III, Katalog Nr. 1238.

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.