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Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Römische Kaiserzeit, 37/8 n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0993
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
As
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 2,5 cm, Gewicht: 9 g

Beschreibung

As, Caligula (für Germanicus).
Av.: Kopf des Germanicus, nach links; [GERMANICVS CAESAR TI AVGVST F DIVI AVG N];
Rv.: [C CAESAR AV]G GERMA[NICVS PON M TR POT], im Zentrum: S-C;
Caligula (Gaius Julius Caesar Germanicus, 12 bis 41 n. Chr.) herrschte als dritter Princeps/Kaiser von 37 bis 41 n. Chr. über das Römische Reich. Er gehörte dem ersten Kaiserhaus, also der Julisch-Claudischen Dynastie, an, welche von Octavian/Augustus nach langen Jahren der Bürgerkriege der späten republikanischen Zeit in den letzten Jahrzehnten vor der Zeitenwende begründet worden war (zw. 27 und 2 v. Chr.). Der zunächst gefeierte Sohn des Germanicus kam 24-jährig auf den Thron, zeigte jedoch rasch Anzeichen eines extraordinären und despotisch-tyrannischen Herrschaftsstiles und wurde schließlich bei einem Attentat ermordet.
Bei vorliegendem As handelt es sich um eine Fürprägung für seinen Vater Germanicus (Großneffe des Octavian/Augustus und Neffe des Tiberius), welcher von den Römern hoch verehrt wurde und im Jahre 19 n. Chr. gestorben war.
Der As war bis zum Ende des 3. Jh. v. Chr. das Grundnominal der römischen Währung. Er ging aus einer Gewichtseinheit hervor (römisches Pfund, Aes Grave), wurde zunächst in Barrenform gegossen (4./Anfang 3. Jh. v. Chr.) und seit ca. 290 v. Chr. als Münze in Bronze-Kupfer-Legierung geprägt. Im Verlauf der republikanischen Zeit und der Kaiserzeit schrumpften Größe und Gewicht des As; seit der Einführung der Denar-Währung (211 v. Chr.) und der Währungsreform des Augustus wurde er zur Scheidemünze. Seit dem Ende des 2. Jh. n. Chr. wurde auch der Bronze-As, parallel zum Denar, Opfer der fortschreitenden Inflation, bevor er um 275 n. Chr. endgültig verschwand.
Münztyp: RIC I², Nr. 35. Prägeort: Rom.
Die Münze ist stark korrodiert; die Legenden sind in weiten Teilen verloren.

Literatur

Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Augustus to Vitellius (= The Roman Imperial Coinage, 1), London: Spink & Son, 1923, Band I², Katalog Nr. 35.

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.