Sesterz, Nerva.
Av.: Büste des Kaisers, mit Lorbeerkranz, nach rechts; [IMP NERVA CAES AV]G PM TRP COS II[DESIGN III PP];
Rv.: stehende weibl. Figur, nach links; Legende verloren, im Abschnitt: vermutl. S-C;
Nerva (Marcus Cocceius Nerva, um 30 bis 98 n. Chr.) stellt das Bindeglied zwischen der Dynastie der Flavier (69 bis 96 n. Chr.) und den sog. Adoptivkaisern (98 bis 180/192 n. Chr.) dar: Als nach dem Attentat auf den letzten Flavier (Domitian) vom Senat berufener Kaiser, adoptierte der kinderlose Nerva den tüchtigen Trajan und bestimmte ihn zum kaiserlichen Nachfolger. Nerva selbst regierte nur von 96 bis 98 n. Chr.
Der Sesterz war seit dem 3. Jh. v. Chr., zunächst als Silberprägung mit dem Wert von zweieinhalb Assen (seit Mitte des 2. Jh. v. Chr. von vier Assen), die maßgebliche Münze und Buchwährung der Römischen Republik und der Kaiserzeit. Seit Augustus wurde er aus Aurichalkum (messingähnliche Kupfer-Zink-Legierung) geprägt, fiel aber, bei stetig sinkendem Zink-Anteil und Gewichtsabnahme, wie andere Münzen während der ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderte der Inflation zum Opfer, so dass seine offizielle Prägung im Jahre 264 unter den Kaisern Gallienus und Postumus eingestellt wurde. Monetäre Hauptrecheneinheit blieb er noch bis zur Münzreform des Diocletianus.
Münztyp: RIC II; Nr. ? Prägeort: Rom.
Die Münze ist stark abgegriffen; die Legenden sind nur in Teilen erhalten und das Revers-Motiv nur noch schwach zu erkennen.