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Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Römische Kaiserzeit, 225 n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0968
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Denar
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,7 cm, D: 1,9 cm, Gewicht: 2 g

Beschreibung

Denar, Severus Alexander (für Orbiana).
Av.: Büste der Orbiana, mit Diadem, drapiert, nach rechts; [SALLBA]RBIA ORBIA[NA A]VG;
Rv.: Concordia, sitzend, nach links, hält eine Patera und ein doppeltes Füllhorn; C[ONCORDIA AVGG];
Severus Alexander (Marcus Aurelius Severus Alexander, 208 bis 235 n. Chr.) war der letzte Herrscher der durch den Kaiser Septimius Severus im Jahre 193 n. Chr. begründeten Dynastie der Severer und regierte, nach der Ermordung seines Vorgängers Elagabal, von 222 n. Chr. an. Er war mit der severischen Hauptlinie über seine Mutter Julia Mamaea und seine Großmutter Julia Maesa, die beide die Vormundschaft über den bei seiner Inthronierung erst 13-Jährigen inne hatten, verbunden. Sein direkter Herrschaftsvorgänger Elagabalus war sein Cousin gewesen. Im Jahre 225 wurde Severus Alexander mit Sallustuia Barbia Orbiana verheiratet. Da diese bereits zwei Jahre später durch die übermächtige Julia Mamaea aus dem Palast vertrieben und anschließend verbannt wurde, muss die für Orbiana als Fürprägung ausgegebene Silber-Münze im Zeitraum zwischen 225 und 227 n. Chr. in Umlauf gekommen sein. Münzserien anlässlich der Hochzeit sind belegt.
Der Denar war von etwa 211 v. Chr. bis in das 3. Jh. n. Chr. die Hauptsilbermünze im römischen Währungssystem. Sein Wert entsprach Anfangs zehn bronzenen Asses, seit etwa Mitte des 2. Jh. v. Chr. sechzehn geminderten Asses. Im Verlauf der Kaiserzeit wurde der Silbergehalt durch zunehmende Beimischung von Kupfer nach etwa 64 n. Chr. ständig verringert, bis er ab ca. 200 n. Chr. nur noch bei etwa 40 % lag. In der Mitte des 3. Jh. n. Chr. war der Denar nur noch eine versilberte Kupfermünze, welche durch die Inflation unter einem zunehmenden Wertverlust litt und nur noch selten geprägt wurde. Der Antoninian (Doppel-Denar) Caracallas, der Argenteus der diokletianischen Münzreform und die Siliqua des 4. Jh. n. Chr. waren Versuche, anstelle des Denars neue Silbermünzen zu etablieren.
Münztyp: RIC IV, 2; Nr. 319. Prägeort: Rom.
Die Oberflächen beider Seiten sind angegriffen; der Rand ist stellenweise eingerissen und weist kleinere Abbruchstellen auf.

Literatur

Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Macrinus to Pupienus (= The Roman Imperial Coinage, 4, 2), London, 1962, Band IV,2, S. 96, Katalog Nr. Severus Alexander, 319.

Gricourt, Daniel / Naumann, Johannes / Schaub, Jean: Le mobilier numismatique de l'agglomération secondaire de Bliesbruck (Moselle) - Fouilles 1978 - 1998 (=Blesa, 5) 2009.

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.