Münze (Antoninian) des Tetricus (271-274 n. Chr.), des Herrschers im Gallischen Sonderreich.
Münzbestimmung: Tetricus (270-273), Antoninian. - Vs. IMP TETRICVS PP AVG; Büste des Tetricus. - Rs. [VIRTVS?] AVG; stehender Soldat?.
Caius Pius Esufius Tetricus, der letzten Herrscher des Gallischen Sonderreichs, regierte von 271 bis 274 n. Chr. Er residierte zuerst in Köln, später in Trier und ließ dort Goldmünzen auf die Assoziierung mit seinem gleichnamigen Sohn prägen. Er kämpfte erfolgreich gegen die Germanen und bezahlte seine Soldaten mit der Goldbeute aus diesen Feldzügen. Tetricus wurde schließlich im Jahre 274 vom rechtmäßigen Kaiser Aurelianus auf den Katalaunischen Feldern bei Châlons und Troyes besiegt. Zwar wurden Tetricus und sein Sohn im Triumphzug mitgeführt, Tetricus senior bekam jedoch den Posten eines corrector Lucaniae, einen hohen Vertrauensposten in der Verwaltung, und auch der Sohn wurde beamtenmäßig versorgt. Man nimmt an, dass die beiden bei Breitfurt nahe Schwarzenacker gefundenen unvollendeten Reiterstatuen (s. 2008RMS0815.1-2) Tetricus und seinen Sohn darstellen.
Der Antoninian war eine römische Silbermünze, die unter Kaiser Caracalla um 214 n. Chr. als offizielles Zahlungsmittel eingeführt wurde. Der antike Name ist unbekannt, die Bezeichnung "Antoninian" wurde im Mittelalter eingeführt und leitet sich vom eigentlichen Namen Caracallas ab, der Marcus Aurelius Antoninus lautete. Der Antoninian entwickelte sich im 3. Jahrhundert zur meistgeprägten Münze und wurde erst durch die Münzreform Diokletians am Ende des 3. Jahrhunderts abgelöst.
Der Antoninian hatte einen Wert von zwei Denaren - daher auch die Bezeichnung "Doppeldenar" - und zu Beginn ein Gewicht von etwa fünf Gramm. Im Lauf der Zeit reduzierten sich Gewicht und Silbergehalt immer mehr, wodurch er gegen Ende des Jahrhunderts nur noch eine winzige Bronzemünze ohne jeden Silbergehalt war.