Münze (Sesterz) aus der Regierungszeit des römischen Kaisers Marc Aurel (161-180 n. Chr) für seine Ehefrau Faustina d. Jüngere (130-176 n. Chr.).
Münzbestimmung: Marc Aurel (161-180) für Faustina II. (147-176), Sesterz, 161-176, Rom. - RIC 1651. - Vs. FAVSTINA AVGVSTA; Büste der Faustina II. - Rs. IVNONI REGINAE; Juno mit Schale und Zepter, zu Füßen Pfau.
Annia Galeria Faustina war die Tochter des Kaisers Antoninus Pius und der Faustina d. Älteren (siehe Literatur: Fittschen 1982; Ameling 1992; Priwitzer 2009). Sie heiratete im Jahre 145 n. Chr. den späteren Kaiser Marc Aurel und wurde im Jahre 147 nach der Geburt der ersten Tochter zur Augusta, also zur Kaiserin, erhoben. Sie gebar ihrem Ehemann 14 Kinder, von denen aber die wenigsten überlebten. Auf einer Reise verstarb sie Anfang des Jahres 176 in einem kleinen Dorf in Kappadokien, das ihr zu Ehren von Marc Aurel in Faustinopolis umbenannt wurde.
Die Darstellung der Iuno Regina mit ihren typischen Attributen Pfau, Patera (Schale) und Szepter soll an die Ehe zwischen Jupiter und Juno erinnern, wobei Juno als Regina (Königin) bezeichnet wurde.
Der Name Sesterz leitet sich von "semistertius" (dritthalb) ab, er hatte also zunächst einen Wert von 2,5 Assen. Der Sesterz wurde zusammen mit dem Denar als dessen ebenfalls silbernes Viertelstück um 210 v. Chr. eingeführt, die Prägung wurde aber bereits wenige Jahre später eingestellt. Erst um 90 v. Chr. erschienen wieder Sesterzen, zunächst aus Silber, danach aber im Namen des Marc Anton erstmals als Kupfermünze mit dem Wert von 4 Assen. Seit der Münzreform des Kaisers Augustus im Jahre 18 v. Chr. war der Sesterz ein Bronzenominal im Wert von 4 Assen oder einem Vierteldenar. Geprägt wurde er in Messing (Kupfer-Zink-Legierung, lateinisch: "orichalcum"). Zwar nahmen während der römischen Kaiserzeit Gewicht und Zinkanteil ständig ab, Erscheinungsbild und Wertigkeit blieben aber konstant. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. fiel der Sesterz der Inflation zum Opfer.