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Scherbenkollektion

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Ende 2. Jahrhundert bis ca. 275 (mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0653
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Scherbenkollektion
Material:
Technik:
scheibengedreht
Rollstempeldekor
oxydierend gebrannt
Maße:
Gesamt: B: 0,3 cm (Wandstärke)

Beschreibung

Scherbenkollektion aus 25 Scherben, 8 Rand-, 10 Wandungs- und 7 Bodenscherben, von Bechern stammend, dünnwandige, hart gebrannte, hellorangefarbene Keramik, anthrazitfarbene Engobe außen und innen, Rollrädchenverzierung auf Gefäßkörper aus schmalen, spitzen Kerben.

Die Scherbenkollektion ist ein Beispiel für die so genannten Glanztonkeramik, in der älteren Literatur auch - technisch nicht korrekt - als Firnisware bezeichnet. Es handelt sich um Trink- und Tafelgeschirr, auf dessen Wandung ein feiner Glanztonüberzug aufgetragen wurde, der das Gefäß wie mit einer dünnen Haut überzog. Die Farbe der Engobe variiert im 1. Jahrhundert n. Chr. von rötlichgelb über rot bis braun. Ab spätflavischer Zeit wird der Glanzton dann braunschwarz und schließlich rein schwarz. Im späten 2. und im 3. Jahrhundert erhält ein Teil der Gefäße, die einen sehr dünnen Scherben besitzen können, einen metallischen Glanz. Nachdem zuerst gallische Töpfereien nach Vorbildern aus Italien die Glanztonkeramik hergestellt hatten, produzierten ab tiberischer Zeit Töpfereien der gesamten Rheinzone mit einem umfangreichen Absatzgebiet bis nach Britannien. Insbesondere schwarze Glanztonkeramik wird daher auch als "Rheinische Glanztonware" bezeichnet (siehe Literatur: Fischer 2001, 291f.).

Literatur

Fischer, Thomas: Keramik. Die römischen Provinzen. Einführung in ihre Archäologie, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2001