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Becher

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: 2. Jahrhundert n. Chr. (mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0203
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Material:
Technik:
scheibengedreht
Rollstempeldekor
oxydierend gebrannt
Maße:
Gesamt: H: 8,4 cm, D: 9,5 cm (Bauch), D: 2,7 cm (Boden), T: 0,3 cm (Dicke Rand), D: 6 cm (Mündung)

Beschreibung

Becher, gedrungen kugelig, kleiner, abgesetzter Boden, stark gerundeter Bauch, deutlicher Absatz zwischen Schulter und Hals, konischer Hals und ausgezogener Randlippe; im unteren Bereich, kurz unterhalb des Bauches und auf der Schulter jeweils umlaufende Rollrädchenverzierung aus vertikalen, schmalen Kerben; dunkelbraune bis dunkelrote, dünnwandige Keramik, dunkelbraune bis schwarze Engobe, Oberfläche glänzend, Drehrillen auf Innenseite.

Das Gefäß gehört zur so genannten Glanztonkeramik, in der älteren Literatur auch - technisch nicht korrekt - als Firnisware bezeichnet. Es handelt sich um Trink- und Tafelgeschirr, auf dessen Wandung ein feiner Glanztonüberzug aufgetragen wurde, der das Gefäß wie mit einer dünnen Haut überzog. Die Farbe der Engobe variiert im 1. Jahrhundert n. Chr. von rötlichgelb über rot bis braun. Ab spätflavischer Zeit wird der Glanzton dann braunschwarz und schließlich rein schwarz. Im späten 2. und im 3. Jahrhundert erhält ein Teil der Gefäße, die einen sehr dünnen Scherben besitzen können, einen metallischen Glanz. Nachdem zuerst gallische Töpfereien nach Vorbildern aus Italien die Glanztonkeramik hergestellt hatten, produzierten ab tiberischer Zeit Töpfereien der gesamten Rheinzone mit einem umfangreichen Absatzgebiet bis nach Britannien. Insbesondere schwarze Glanztonkeramik wird daher auch als "Rheinische Glanztonware" bezeichnet (siehe Literatur: Fischer 2001, 291f.).

Literatur

Kolling, Alfons: Die Römerstadt in Homburg-Schwarzenacker, Homburg-Saarpfalz, 1993, S. 120, Abb. Tafel 115
Fischer, Thomas: Keramik. Die römischen Provinzen. Einführung in ihre Archäologie, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2001, S. 2909-293