Rundbodenpfeife, leicht konischer Pfeifenkopf, als menschlicher Kopf ausgestaltet, mit Augen, Nase, nach oben gebogenem Schnurrbart, Mund, schmaler Kinnbart und Ohren, auf Kopf Hut mit umlaufendem strichgefülltem Band, mit Punktreihe beidseitig begrenzt, innen Schmauchspuren, dünner, zum Mundstück sich verjüngender Stiel mit Rauchkanal; hergestellt aus so genanntem Pfeifenton, der nach dem Brennen eine weiße Farbe aufweist, die bei der Ausformung mittels zweier Modelhälften enstandene Naht ist noch erkennbar.
Im 17. und 18. Jahrhundert beherrschte die niederländische Tonpfeifenproduktion (vor allem in Gouda) den Markt. Bereits damals gab es Plagiate aus Deutschland, die die niederländischen Kopfformen und Dekore samt deren Schutzmarken oder falsche Produktionsorte in den Stieltexten aufwiesen. Vielerorts wurden aber auch eigene Modelle und Dekore sowie Marken verwendet. Die deutschen Produktionsorte liegen im Rhein-Neckar-Gebiet, im Westerwald, in Südniedersachsen und in Nordhessen. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts gingen wohlhabende Raucher zu Pfeifen über, die aus Meerschaum, Porzellan, Holz oder kostbaren Materialien hergestellt wurden, während der einfache Mann weiterhin mit Tonpfeifen rauchte. Im 19. Jahrhundert drängte die auch heute noch übliche Pfeife aus Bruyèreholz sowie die Zigarre die Herstellung von Tonpfeifen in die Bedeutungslosigkeit.