Scherbenkollektion von Gefäßen der so genannten graubelgischen Ware, 52 Scherben, 15 Rand, 1 Bandhenkel, 3 Bodenscherben, 2 Deckelfragmente, 31 Wandungsscherben, geschlämmter Ton, graue Keramik, Oberfläche beige-grau fleckig, rau.
Die Scherben gehören zur so genannten Belgischen Ware (siehe Literatur: Fischer 2001). Dabei handelt es sich um meist dünnwandige Keramik, die im Töpferofen entweder oxidierend orangefarben bis rot oder reduzierend grau bis schwarz gebrannt wurde. Sie ist poliert, aber auch tongrundig oder mit einem Glanztonüberzug versehen. Die Belgische Ware ahmt in ihren Formen die Terra Sigillata nach oder nimmt keltische Traditionen auf. In Nordgallien und Niedergermanien stellt sie die erste scheibengedrehte Keramik dar. Die Belgische Ware diente als Tafelgeschirr und war von augusteischer Zeit bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts in Gebrauch. Die frühesten Töpfereien zur Herstellung der Belgischen Ware bestanden ab dem letztem Viertel des 1. Jahrhunderts v. Chr. in der Gegend von Reims. Seit der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. wurde auch im Rheinland produziert.