Münze (Sesterz) des römischen Kaisers Marc Aurel (161-180 n. Chr.).
Münzbestimmung (siehe Literatur): RIP 964: Marcus Aurelius Æ Sestertius. 169 AD. M ANTONINVS [AVG] TR P COS III, laureate head right / SALVTI AVG COS III, S-C across field, Salus left, feeding from patera serpent rising from altar.
Nach dem Tod des Kaisers Antoninus Pius im Jahre 161 n. Chr. regierte sein Adoptivsohn Marc Aurel zunächst zusammen mit Lucius Verus, der aber im Jahre 169 starb. Einen Großteil seiner Herrschaft verbrachte Marc Aurel an der Donau, wo er die Abwehrkämpfe gegen Germanen und Sarmaten leitete (Markomannenkriege). Während des zweiten Markomannenkrieges starb Marc Aurel im Jahre 180, wahrscheinlich in Vindobona, dem heutigem Wien. Kaiser Marc Aurel ist auch für seine philosophischen Studien bekannt: Er gilt neben dem ehemaligen Sklaven Epiktet als Hauptvertreter der jüngeren Stoa.
Der Name Sesterz leitet sich von "semistertius" (dritthalb) ab, er hatte also zunächst einen Wert von 2,5 Assen. Der Sesterz wurde zusammen mit dem Denar als dessen ebenfalls silbernes Viertelstück um 210 v. Chr. eingeführt, die Prägung wurde aber bereits wenige Jahre später eingestellt. Erst um 90 v. Chr. erschienen wieder Sesterzen, zunächst aus Silber, danach aber im Namen des Marc Anton erstmals als Kupfermünze mit dem Wert von 4 Assen. Seit der Münzreform des Kaisers Augustus im Jahre 18 v. Chr. war der Sesterz ein Bronzenominal im Wert von 4 Assen oder einem Vierteldenar. Geprägt wurde er in Messing (Kupfer-Zink-Legierung, lateinisch: "orichalcum"). Zwar nahmen während der römischen Kaiserzeit Gewicht und Zinkanteil ständig ab, Erscheinungsbild und Wertigkeit blieben aber konstant. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. fiel der Sesterz der Inflation zum Opfer.