Münze (Sesterz) des römischen Kaisers Antoninus Pius (138-161).
Münzbestimmung: Antoninus Pius (138-161), Sesterz, 140-144, Rom. - RIC 609. - Vs. ANTONINVS AVG PIVS O P TR P COS III; Kopf des Antoninus Pius. - Rs. MARTI VLTORI S C; Mars mit Speer und Schild.
Antoninus Pius, geboren als Titus Aurelius Fulvus Boionius Arrius Antoninus, war der vierte der so genannten Adoptivkaiser. Unter ihm erlebte das Römische Reich seine letzte längere Friedensperiode. Wie sein Vorgänger Hadrian beschränkte er sich weitgehend auf defensive Maßnahmen zur Reichsverteidigung. Zu Beginn seiner Herrschaft wurde in Britannien der Antoninuswall etwa 160 km nördlich des Hadrianswalls errichtet, worauf wohl mit der Darstellung des Kriegsgottes Mars angespielt werden soll. Auch wurde der Limes in Obergermanien um 25 bis 30 km nach Osten vorverlegt.
Der Name Sesterz leitet sich von "semistertius" (dritthalb) ab, er hatte also zunächst einen Wert von 2,5 Assen. Der Sesterz wurde zusammen mit dem Denar als dessen ebenfalls silbernes Viertelstück um 210 v. Chr. eingeführt, die Prägung wurde aber bereits wenige Jahre später eingestellt. Erst um 90 v. Chr. erschienen wieder Sesterzen, zunächst aus Silber, danach aber im Namen des Marc Anton erstmals als Kupfermünze mit dem Wert von 4 Assen. Seit der Münzreform des Kaisers Augustus im Jahre 18 v. Chr. war der Sesterz ein Bronzenominal im Wert von 4 Assen oder einem Vierteldenar. Geprägt wurde er in Messing (Kupfer-Zink-Legierung, lateinisch: "orichalcum"). Zwar nahmen während der römischen Kaiserzeit Gewicht und Zinkanteil ständig ab, Erscheinungsbild und Wertigkeit blieben aber konstant. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. fiel der Sesterz der Inflation zum Opfer.