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Pitsche

Heimatmuseum Quierschied


Herstellung: 1. Hälfte 20. Jahrhundert

Merkmale

Inventarnummer:
2007HMQ459
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Bodenschere
Sachgruppe:
Material:
Maße:
Gesamt: B: 10 cm, L: 30 cm

Beschreibung

Zwei Bodenscheren, sogenannte Pitschen; dienten dem Glasbläser zur Glättung und Formung von Glasböden. Zwei Holzbretter sind durch Gelenke miteinander verbunden.
Der zukünftige Boden wird mit der Bodenschere zu einer Scheibe geformt, nachgerichtet und gewuchtet. Diese Bodenschere diente zur Herstellung des Standfußes von Kelchgläsern.
Von 1779 bis 1909 bestand in Quierschied eine Glashütte. Der Standort war dafür gut geeignet, da Roh- und Brennmaterial zur Glasherstellung in unmittelbarer Nähe vorhanden waren. Die Glashütte produzierte Tafelglas (Fensterglas) und in geringer Menge auch Hohlglas (Flaschen). Eine Besonderheit war das sog. Modellglas, ein Fensterglas, das nach außen gewölbt war. Man konnte von innen nach außen sehen, aber nicht umgekehrt. Hauptabsatzgebiet war das Saargebiet bis an Mosel und Rhein, aber auch nach Holland, Halle und bis nach Königsberg wurde Quierschieder Glas geliefert.

Literatur

Glaser, Harald / Willi Kräuter: Industrieansiedlungen von den Anfängen der Industrialisierung bis zur Weltwirtschaftskrise. Eisen- und Stahlwerke, Glashütten, Eisenbahn, Saarbrücken, 1989, S. 96-97
Martin, Wilhelm: Quierschied. Seine Geschichte und seine Eigenart, Quierschied, 1956, S. 199-206
Müller, Rainer W.: Die Quierschieder Glashütte; in: Quierschied; die Gemeinde im Saarkohlenwald; ein Gemeindebuch mit Fischbach, Göttelborn und Camphausen, Quierschied, 1998, S. 296-322