Flasche mit zylindrischem, oben gerundetem Gefäßkörper, zylindrischer, kurzer Hals, leicht verdickte gerundete Randlippe, Bandhenkel mit dreieckigem Querschnitt am unteren Ende des Flaschenhalses ansetzend und bis zur Gefäßschulter reichend, unter dem unteren Henkelansatz kleine runde Mulde; Scherbenfarbe hellgrau, hellbraun-ockerfarbene Glasur, auf der Schulter kreisrunder Stempelabdruck mit umlaufendem Schriftzug "SELTERS 8", im Mittelfeld ein Kreuzeszeichen mit den Buchstaben C und T (für Churtrier = Kurfürstentum Trier), auf Boden Abdrehspuren.
Mineralwasser wurde seit Ende des 16. Jahrhundert in Flaschen abgefüllt und gehandelt. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden Mineralwasserflaschen aus Steinzeug benutzt. Ein Stempel gab Auskunft über den Inhalt. Die Steinzeugflaschen waren reine Einwegprodukte. Für knapp 200 Jahre galt die Steinzeugflasche mit dem Stempelaufdruck "SELTERS" als Synonym für Mineralwasser. Deswegen wird Mineralwasser auch heute noch umgangssprachlich als "Selterswasser" bezeichnet.
Nach der Einteilung von B. Brinkmann gehört das vorliegende Exemplar zum Typ C, der in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts datiert (siehe Literatur: Brinkmann 1982; ders. 1984).