Kopie einer Garnitur aus Schöpfkelle und dazugehörigem Kellensieb. Die Schöpfkelle besitzt einen kesselförmigen Körper, der Rand ist umgebördelt und um den ruderförmigen Griff aus Bronzeblech gelegt. Am Boden befindet sich an einer Stelle eine Delle. Zu der Kelle gehört ein einpassendes Kellensieb. Das Kellensieb besitzt ebenfalls einen kesselförmigen Körper, der Rand ist ebenfalls umgebördelt und um den ruderförmigen Griff aus Bronzeblech gelegt. Die Wandung ist bänderförmig und spiraloid, der Boden rosettenförmig perforiert.
Beim Gebrauch wurde das Sieb in die Schöpfkelle eingelegt (aus diesem Grund ist der Siebkörper etwas kleiner als der Körper der Schöpfkelle). Man schöpfte dann den Wein. Wenn man das Sieb aus der Kelle herausnahm, blieb das Würzkraut, mit dem die antiken Weine versetzt wurden (vinum conditum: der mit Kräutern gewürzte Wein), darin zurück. Anschließend konnte man die Becher füllen.
Nach der typologischen Einordnung von B. Bienert handelt es sich um eine "Kelle-Sieb-Garnitur mit gestrecktem Gefäßkörper und ellipsenförmigem Griffende (Variante Leuna)", die von der Mitte des 2. Jahrhunderts bis ins 4. Jahrhundert datiert (siehe Literatur: Bienert 2007, 104-106). Der Vicus von Schwarzenacker wurde im Jahre 275 n. Chr. zerstört, so dass die Garnitur vor diesem Datum in die Erde gekommen sein dürfte.