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Wasserleitungsrohr

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 50-275 n. Chr. (frühe bis mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0641.1
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Wasserleitungsrohr
Material:
Ziegel
Technik:
Maße:
Gesamt: D: 11,5 cm, L: 57 cm, D: 4,8 cm (Weite), D: 0,9 cm (Zapfen (Weite))

Beschreibung

Langes, konisches Rohr mit Wulst als Widerlager der Muffe; hart gebrannte, orangefarbene Keramik.

Das Rohr wurde mittels einer Schablone über einer drehbaren Achse geformt, die dem Rohrdurchmesser entsprach. Damit haben die Rohre einen genormten Durchmesser von 4,8 cm. Spiralig verlaufende Linien bezeugen ein Material aus geschmeidigen feuchten Tonbändern, die auf der hölzernen Achse von Hand aufgetragen wurden. Die Schablone gab die endgültige Form.

An den Zapfen und Muffen kleben noch Reste einer Dichtungsmasse. Auf dem Rohr sitzen sechs durchbohrte Zapfen, deren Funktion unklar ist. Möglicherweise diente das Rohr zum Betrieb eines Springbrunnens für Wasserspiele.

Identische Rohre kamen 1897 etwa 200 m des Edelhauses von Schwarzenacker zu Tage, als ein Bahnhof und Geleise angelegt wurden. Sie lagen im Bereich einer römischen Schmiede oder Eisenschmelze. Identische Stücke sind auch aus dem Rheinland bekannt.

Literatur

Grenier, Albert: Les monuments des eaux (= Manuel d´archeologie Gallo-Romaine, 4), 1960
Samesreuther, Ernst: Wasserleitungen in den Rheinlanden (= Bericht der Römisch-Germanischen Kommission, 26), Berlin, 1937, S. 142, Abb. Nr. 37; 63; 156
Kolling, Alfons: Ein römisches Wasserleitungsrohr mit sechs Zapfen aus Schwarzenacker (= Archäologisches Korrespondenzblatt, 17), 1987, S. 500, Abb. Nr. 2;Taf. 66
Kolling, Alfons: Die Römerstadt in Homburg-Schwarzenacker, Homburg-Saarpfalz, 1993, S. 75f., Abb. Tafel 59
Kolling, Alfons: Römische Wasserleitungen im Saarland (= Saarheimat, 11, 8), Saarbrücken, 1967, S. 228-235