Langes, konisches Rohr mit Wulst als Widerlager der Muffe; hart gebrannte, orangefarbene Keramik.
Das Rohr wurde mittels einer Schablone über einer drehbaren Achse geformt, die dem Rohrdurchmesser entsprach. Damit haben die Rohre einen genormten Durchmesser von 4,8 cm. Spiralig verlaufende Linien bezeugen ein Material aus geschmeidigen feuchten Tonbändern, die auf der hölzernen Achse von Hand aufgetragen wurden. Die Schablone gab die endgültige Form.
An den Zapfen und Muffen kleben noch Reste einer Dichtungsmasse. Auf dem Rohr sitzen sechs durchbohrte Zapfen, deren Funktion unklar ist. Möglicherweise diente das Rohr zum Betrieb eines Springbrunnens für Wasserspiele.
Identische Rohre kamen 1897 etwa 200 m des Edelhauses von Schwarzenacker zu Tage, als ein Bahnhof und Geleise angelegt wurden. Sie lagen im Bereich einer römischen Schmiede oder Eisenschmelze. Identische Stücke sind auch aus dem Rheinland bekannt.