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Türscharnier

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 50-275 n. Chr. (frühe bis mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0630
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Türscharnier
Material:
Maße:
Gesamt: D: 2,7 cm (+- 0,2 cm), D: 1,4 cm (+- 0,3 cm), L: 2,9 cm (+- 0,3 cm), D: 0,7 cm (Loch)

Beschreibung

14 Zylinder aus Röhrenknochen hergestellt, an allen Seiten abgeschliffen und poliert, mit im Querschnitt ovaler bis unregelmäßig runder Bohrung durch den Markkanal, neun Zylinder mit seitlicher, kreisrunder Durchbohrung in der Mitte, eine Spur des Bohrvorganges findet sich innen auf der gegenüber liegenden Seite in Form einer flach-konischen Anbohrung.

Beinerne Türscharniere gehören zum üblichen römischen Fundgut. Sie wurden mit Holzkernen versehen, deren Enden Zapfen besaßen, und als Scharnierband längs aneinander gereiht. Die Röhren waren, durch hölzerne Zapfen in den seitlichen Löchern, abwechselnd mit der Wand und der Tür des Möbelstücks verbunden. Damit ließen sich Kasten- oder Schranktüren leicht drehen. Drehspuren auf den Endflächen der Röhren sowie lange Kratzrillen an der Außenseite bei solchen Stücken weisen darauf hin, dass die Türflügel eng an die Kastenwand angesetzt waren und um etwa 180 Grad gedreht werden konnten (siehe Literatur: Martin 1979, 16; 17 Abb. 21).

Literatur

Martin, Max: Gegenstände des römischen Alltags (= Augster Blätter zur Römerzeit, 3), Augst, 1979
Spies, Heinz: Kurzer Vorbericht über die Ausgrabung eines römischen Gutshofes auf der Gemarkung Erfweiler-Ehlingen (= Saarpfalz. Blätter für Geschichte und Volkskunde, 4,1), Sankt Ingbert, 1985, S. 6-16
Fremersdorf, Fritz: Römische Scharnierbänder aus Bein (= Serta Hoffilleriana), Zagreb, 1940, S. 322-337