Rechteckiger Kastenziegel (lateinisch: tubulus), innen hohl, an beiden Schmalseiten vor dem Brand jeweils eine rechteckige Öffnung eingeschnitten, Schnittkerben sind noch erkennbar; Längsseiten mit eingeritzter Schräg- bzw. Kreuzschraffur versehen; hellrot-orangefarbene Keramik, Oberfläche ungeglättet.
Solche Kastenziegel waren über- und nebeneinander in Wände verbaut, wobei die Ritzungen der besseren Haftung des Mörtels dienten. Sie gehörten zu einer so genannten Hypokaustanlage: In einem Hohlraum unter dem Fußboden wurde Luft erwärmt. Die heiße Luft strömte dann durch die Kastenziegel nach oben bzw. zirkulierte durch deren seitliche Öffnungen. So wurde einerseits die Wand und damit der Wohnraum erwärmt, andererseits gelangten so die giftigen Rauchgase nach draußen ins Freie.