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Spruchbecher

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 250-275 n. Chr. (mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0585
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Spruchbecher
Material:
Farbe
Technik:
engobiert (Schwarzfirnis)
scheibengedreht
bemalt
oxydierend gebrannt
Maße:
Gesamt: H: 23 cm, D: 17,3 cm (Bauch), D: 9 cm (Boden), H: 6,2 cm (Hals), D: 8 cm (Mündung)

Beschreibung

Becher, Boden vollständig ergänzt, kugelig gewölbter Gefäßkörper, konisch zulaufender Hals, nach außen gerundete Randlippe, innen kantig; auf Gefäßkörper weiße Bemalung: ganz unten horizontal umlaufende Strichelreihe, darüber umlaufende Wellenranke mit Dreipassblättern gefüllt, darüber horizontal umlaufende Strichelreihe, auf Gefäßschulter fragmentierte Inschrift: [- - -]S HIC [bibet] (.. [trinkt] aus diesem Becher); am oberen Schulteransatz umlaufendes Wellenband; Schwarzfirniskeramik mit metallisch glänzender Oberfläche.

Nach der Einteilung von S. Künzl gehört das Gefäß zum Typ 1.3.1, der etwa in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts datiert (siehe Literatur: Künzl 1997).

Solche Trinkbecher kamen aus Trier und Köln. Bei den Inschriften handelt es sich um Trinksprüche. Der römische Schriftsteller Petronius sagte: Calda potio vestiarius est (Ein warmer Trunk ist soviel wert wie ein Pelz). Dieser HIC-Becher fasste zwei sextarii (1,09 l). Eine der kürzesten Bechersprüche lautet: DA MI (Gib mir).

Literatur

Kolling, Alfons: Neue Grabungen im römischen Schwarzenacker (= Saarheimat, 12,8), Saarbrücken, 1968, S. 216
Kolling, Alfons: Funde aus der Römerstadt Schwarzenacker und ihrer nahen Umgebung. Bilder und Texte, Homburg, 1971, S. 43, Abb. Tafel 45
Kolling, Alfons: Die Römerstadt in Homburg-Schwarzenacker, Homburg-Saarpfalz, 1993, Abb. Tafel 50; 53
Künzl, Susanna: Die Trierer Spruchbecherkeramik. Dekorierte Schwarzfirniskeramik des 3. und 4.Jahrhunderts n. Chr. (= Trierer Zeitschrift Beiheft, 21), Trier, 1997, S. 212