Grabplatte mit umlaufenden Schriftzug, Oberfläche mit Darstellung einer Frau (?) stark verwittert; roter Voltziensandstein.
Die umlaufende Inschrift ist stark fragmentiert. Sie ist in Kürzeln verfasst, die durch kleine Kreise voneinander getrennt sind. Sie lautet:
ANNO * D(OMI)NI * M * CCC * XX * VIII * [- - - ] / [- - - ] LEBAC[H?]
Übersetzung: "Im Jahre des Herrn 1328 ... Lebac[h?]"
Die Inschrift ist in gotischen Majuskeln geschrieben (siehe Literatur: Kloos 1980, 129-132). Der Beginn dieser Schrift ist etwa um 1230 anzusetzen, als ältere, frühgotische Tendenzen einen gewissen Höhepunkt erreichen, so dass man von dieser Zeit an von einem neuen Schriftstil sprechen kann. Der Begriff "gotisch" ist dabei im Sinne der ausgebildeten Hochgotik zu verstehen. Ein wichtiges Merkmal des neuen Stils ist die Abschließung verschiedener offener Buchstaben (z. B. C, E) durch einen Abschlussstrich. Dies folgt der Tendenz, die Buchstabenformen der äußeren Kontur eines Quadrates oder Rechtecks anzupassen, so dass sie in sich selbst völlig abgeschlossen erscheinen. In den letzten zwei Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts stirbt die gotische Majuskel fast vollständig aus, sie wird von der gotischen Minuskel abgelöst.
Die Grabplatte stammt aus der Abtei Wörschweiler. Diese wurde von Graf Friedrich I. von Saarwerden und seiner Gemahlin Gertrud als Benediktinerkloster gegründet und mit Grundbesitz ausgestattet. Das Kloster, dessen Kirche im Jahre 1131 geweiht wurde, wurde von Mönchen aus Kloster Hornbach besiedelt, aber im Jahr 1171 von dem Zisterzienserkloster Villers-Bettnach in Lothringen übernommen und diesem als Tochterkloster unterstellt. Damit gehörte es der Filiation der Primarabtei Morimond an. Im Jahr 1558 wurde das Kloster durch den evangelisch gewordenen Herzog von Pfalz-Zweibrücken nach Niedergang im 15. und 16. Jahrhundert aufgehoben. Im Jahre 1614 brannten die Klostergebäude ab. Die Wirtschaftsbauten wurden seit 1662 wieder benutzt. Alfred Lilier, der damalige Besitzer des Klosterberges, ließ ab 1876 die Schuttmassen forträumen und die dabei aufgedeckten Grabplatten mit einer Ausnahme im Kreuzgang an der Kirchenmauer aufstellen. In den Jahren 1954 bis 1958 wurden archäologische Ausgrabungen im Kloster durchgeführt.