Langer Löffelbohrer, im Querschnitt runder Schaft, lang gezogen dreieckige Griffzunge, Löffel im Querschnitt halbmondförmig; Eisen korrodiert.
Das vorliegende Stück diente wahrscheinlich zum Bohren eines hölzernen Wasserleitungsrohres. Eine solche Wasserleitung, von der sich noch eiserne Muffen erhalten haben, führte an dem Haus vorbei, in dem der Löffelbohrer zusammen mit einem ähnlichen Stück (2008RMS0159) gefunden wurde (siehe Literatur: Kolling 1993).
Allgemein benutzten die Römer Löffelbohrer für Holz- und Steinbohrungen. Kleinere Exemplare als das vorliegende wurden zum Vorbohren von Löchern für längere Nägel benutzt. Im römischen Kastell Saalburg bei Bad Homburg in Hessen sind Bohrer zwischen 10 und 130 cm Länge nachgewiesen. Gemeinsam ist diesen Bohrertypen der löffelförmige Schneidenfortsatz. Die Griffplatte zum Aufsetzen der Drehvorrichtung kann flache bis pyramidale Formen aufweisen.