zurück

Löffelbohrer

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 200-275 n. Chr. (mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0159
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Material:
Technik:
Maße:
Gesamt: L: 132,8 cm, B: 2,8 cm (Griffzunge), L: 7,8 cm (Griffzunge), B: 3,1 cm (Löffel), L: 9,8 cm (Löffel)

Beschreibung

Langer Löffelbohrer, in zwei Fragmente zerbrochen, im Querschnitt runder Schaft, Griffzunge von lang gezogen dreieckiger Form, Löffel im Querschnitt halbmondförmig; Eisen korrodiert.

Das vorliegende Stück diente wahrscheinlich zum Bohren eines hölzernen Wasserleitungsrohres. Eine solche Wasserleitung, von der sich noch eiserne Muffen erhalten haben, führte an dem Haus vorbei, in dem der Löffelbohrer zusammen mit einem ähnlichen Stück (2008RMS0160) gefunden wurde (siehe Literatur: Kolling 1993).

Allgemein benutzten die Römer Löffelbohrer für Holz- und Steinbohrungen. Kleinere Exemplare als das vorliegende wurden zum Vorbohren von Löchern für längere Nägel benutzt. Im römischen Kastell Saalburg bei Bad Homburg in Hessen sind Bohrer zwischen 10 und 130 cm Länge nachgewiesen. Gemeinsam ist diesen Bohrertypen der löffelförmige Schneidenfortsatz. Die Griffplatte zum Aufsetzen der Drehvorrichtung kann flache bis pyramidale Formen aufweisen.

Literatur

Gaitzsch, Wolfgang: Römische Werkzeuge (= Limesmuseum Aalen. Kleine Schriften zur Kenntnis der römischen Besetzungsgeschichte Südwestdeutschlands, 19), Stuttgart, 1978
Cüppers, Heinz / Gérald Collot / Alfons Kolling / Gérard Thill: Die Römer an Mosel und Saar. Zeugnisse der Römerzeit in Lothringen, in Luxemburg, im Raum Trier und im Saarland, Mainz, 1983, S. 221, Katalog Nr. 172
Kolling, Alfons: Die Römerstadt in Homburg-Schwarzenacker, Homburg-Saarpfalz, 1993, S. 75, Abb. Tafel 62,1