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Scharnierfibel

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 50-150 n. Chr. (frühe bis mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0457
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Scharnierfibel
Material:
Technik:
gegossen
Maße:
Gesamt: H: 1,9 cm, B: 2,9 cm, D: 0,3 cm, Gewicht: 5,3 gr, H: 0,6 cm (Nadelhalter)

Beschreibung

Fibel in Form des Kopfes des Gottes Harpocrates, Gesichtszüge mit Augenbrauen, Augen, Nase, Mund und Backen sorgfältig herausgearbeitet, umrahmt von wild bewegten Haarsträhnen; aus dem Haarschopf wellt sich die für Harpocrates charakteristische steile Jugendlocke; Scharnier mit eisernem Stift, der die fragmentierte Nadel hält, Nadelhalter fragmentiert.

Typologische Einordnung: Ettlinger Typ 46 (Figurenfibel: Ettlinger 1973, Taf. 14,17-20). Vergleichsfund: Mannebach, Kreis Trier-Saarburg, Kümmern (Faust 2000, 302 Nr. 61 Anm. 108-109).

Harpocrates ist eine Form des Gottes Horus in der ägyptischen Mythologie, genauer die Bezeichnung des Gottes als Kind. Horus war der Gott der neu erwachten Vegetation und der Auferstehung und spielte somit eine Rolle im Totenkult. Zu römischer Zeit verbreitete sich der Horus-Kult im gesamten Mittelmeerraum und in den Provinzen. Die Kopten setzten Harpocrates und seine Mutter Isis mit dem Jesuskind und Maria gleich.

Literatur

Miron, Andrei / Johannes Schönwald: Saarländische Fundchronik 1978-1984 (= Bericht der Saarländischen Bodendenkmalpflege, 27/28), Saarbrücken, 1986/87, S. 63
Kolling, Alfons: Die Römerstadt in Homburg-Schwarzenacker, Homburg-Saarpfalz, 1993, S. 60, Abb. Nr. 10,8; Taf. 75
Ettlinger, Elisabeth: Die römischen Fibeln in der Schweiz (= Handbuch der Schweiz zur Römer und Merowingerzeit), Bern, 1973
Faust, Sabine: Figürliche Bronzen in Privatbesitz II (= Trierer Zeitschrift, 63), Trier, 2000
Lurker, Manfred: Lexikon der Götter und Symbole der alten Ägypter, Frankfut am Main: Scherz Verlag, 1998